Keine Neuausschreibung

„Hoamatgsang“ soll weiterhin Landeshymne bleiben

Oberösterreich
25.02.2020 14:00

Seit dem 29. November 1952 ist „Hoamtgsang“ die Landeshymne Oberösterreichs. Die Generalversammlung der IG Autorinnen und Autoren fordert nun aber eine Neuausschreibung. Der Text stammt von Franz Stelzhamer, dessen Werk „antisemitische Stereotype“ beinhalte. LH Thomas Stelzer lehnt die Forderung ab.

„Absolut unbedenklich“ ist für Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) der gesamte Text im „Hoamatgsang“, so der offizielle Titel der Landeshymne, die viele auch als „Hoamatland“ bezeichnen. Er erteilt damit der IG Autorinnen und Autoren eine Abfuhr für ihre Forderung nach einer Neuausschreibung.

Im Kontext der Zeit
„Oberösterreich setzt sich intensiv mit der Vergangenheit auseinander“, betont der LH. So sei Stelzhamers Werk bereits 2010 in einem Symposium des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes thematisiert worden und 2014 dazu die Publikation „Der Fall Franz Stelzhamer. Antisemitismus im 19. Jahrhundert“ erschienen. Stelzhamers Text „Jude“ etwa „kann man weder schönreden noch gutheißen“, so Stelzer, man müsse den Dichter aber im Kontext des 19. Jahrhunderts betrachten. In der Landeshymne hingegen „findet sich kein verwerfliches Wort“.

Auch Haimbuchner lehnt ab
Auch LH-Vize Manfred Haimbuchner (FP) argumentiert ähnlich: „Viele Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts vertraten ein damals offenbar salonfähiges Weltbild, das in keiner Weise dem entspricht, wofür die moderne europäische Zivilisation heute steht.“ Eine aufgeklärte Gesellschaft müsse aber auch unverdächtige Werke wie „Hoamatgsang“, die unserer Heimat kulturelle Identität gegeben haben, wertschätzen.

Mario Zeko/Kronen Zeitung

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