Nach Quarantäne

Erste Passagiere dürfen Diamond Princess verlassen

Ausland
19.02.2020 07:15

Die zwei Wochen lang in Quarantäne gesessenen Passagiere der Diamond Princess dürfen endlich aufatmen: Am Mittwoch durften die ersten der 3000 Urlauber das Kreuzfahrtschiff, das sich in Japan befindet, verlassen. Der Prozess der Ausschiffung werde allerdings mindestens drei Tage dauern, so die Regierung. Die erste Gruppe von 500 Menschen, die von Bord gehen darf, bestehe vor allem aus älteren Passagieren.

Bevor die Passagiere wieder festen Boden betreten dürfen, werden sie natürlich auf den Erreger getestet und auch noch von Ärzten an Bord befragt. Sie würden in die Innenstadt von Yokohama oder zu anderen Bahnhöfen im Raum der Tokioter Nachbar-Metropole gebracht, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Vor dem Schiff fuhren Busse auf.

Mehr als 500 Passagiere positiv auf Coronavirus getestet
Die Zahl der positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Passagiere und Crewmitglieder war bis zum Vortag auf 542 Fälle gestiegen. Alle Betroffenen wurden in örtliche Krankenhäuser gebracht. Inzwischen seien alle Personen an Bord getestet worden, hieß es. Anfänglich hatten sich rund 3700 Menschen an Bord der Diamond Princess befunden, darunter zehn deutsche Staatsangehörige. Ein deutsches Ehepaar wurde später positiv auf den Erreger getestet.

Anlass für die zweiwöchige Quarantäne war ein 80-Jähriger aus Hongkong gewesen, der positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Senior war am 20. Jänner in Yokohama zugestiegen und fünf Tage später in Hongkong von Bord des Kreuzfahrtschiffes gegangen.

Bereits 2000 Menschen starben an Folgen des Coronavirus
Laut chinesischen Behörden waren mit Stand Mittwoch 2004 Menschen an den Folgen des neuartigen Coronavirus gestorben. Mit den Todesopfern stieg auch die Anzahl der nachgewiesenen Infektionen um 1749 auf 74.185 Fälle. Außerhalb des chinesischen Festlands gab es bisher neun Todesfälle und es wurden fast 1000 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen, 16 davon in Deutschland. In Hongkong soll nun örtlichen Medienberichten zufolge ein sechster, offiziell noch unbestätigter Todesfall dazugekommen sein.

Allein in der besonders stark betroffenen chinesischen Provinz Hubei kamen laut neuen Angaben aus Peking 132 Tote und 1693 neue Infektionen mit der Covid-19 genannten Lungenkrankheit hinzu, die von dem Virus ausgelöst wird. Weiter gestiegen ist auch die Zahl der Mediziner, die sich seit dem Ausbruch der Krankheit mit dem Erreger infiziert haben. Laut einer Studie der chinesischen Gesundheitsbehörde wurden bisher mindestens 3000 Ärzte und Krankenhausmitarbeiter infiziert. Zuvor waren lediglich 1700 Erkrankungen bekannt gewesen.

Bis Ende vergangener Woche waren mindestens sechs Helfer gestorben, wie das Staatsfernsehen CCTV berichtet hatte. Die meisten Betroffenen waren demnach in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei im Einsatz, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus ausgebrochen war.

Deutsche durften Kreuzfahrtschiff Westerdam verlassen
Erste Rückkehrer nach Deutschland gab es vom Kreuzfahrtschiff Westerdam in Kambodscha: Zwei Brandenburger kehrten am Dienstag heim. Beide weisen keine Symptome auf und befinden sich in häuslicher Isolation, wie das brandenburgische Gesundheitsministerium mitteilte. Bei einer 83-jährigen Passagierin der „Westerdam“ aus den USA war bei der Weiterreise in Malaysia Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Unklar war, wo sich die in Hongkong zugestiegene Frau angesteckt hat. Andere der 57 deutschen Passagiere des Schiffes warteten in Kambodscha noch auf ihre Weiterreise.

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