Grazer alarmiert

Kahlschlag als Vorbote für Abriss von altem Haus?

Steiermark
19.02.2020 05:45

Rodungen hinter einem alten Haus in Graz sorgten in den letzten Tagen für helle Aufregung in der Bevölkerung. Altstadtschützer befürchteten, dass der Abriss bevorsteht - diese Angst dürfte aber unbegründet sein. Was genau geplant ist, ist unklar, auch im Rathaus ist nichts bekannt. Möglicherweise sollen dort, wie derzeit überall in der Murmetropole, Wohnungen errichtet werden.

Das Haus in der Grabenstraße - es wird Hüttenbrenner-Haus genannt, weil es einst der Familie Hüttenbrenner gehörte - ist schon seit Längerem nicht mehr bewohnt. Man könnte Abbruchhaus dazu sagen. Wenn es denn zum Abbruch freigegeben wäre. Ist es aber nicht.

Bei der Bau- und Anlagenbehörde liege derzeit kein Akt vor, heißt es im Büro des zuständigen Vizebürgermeisters Mario Eustacchio (FPÖ). Ein Abriss würde auch gar keinen Sinn machen. Das Grundstück ist als Freiland gewidmet. Und da es im Grazer Grüngürtel liegt, ist eine Umwidmung ausgeschlossen. Baurechtlich wäre daher nur eine Verdoppelung des Bestandes möglich - dafür müsste das Gebäude aber erhalten bleiben.

Die Rodungsarbeiten seien mit der Stadt abgesprochen gewesen, war im Büro von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) zu erfahren. Es handle sich um eine landwirtschaftliche Nutzfläche. Auch wenn es dort früher einmal einen Weingarten gegeben haben soll: Eine landwirtschaftliche Nutzung dürfte nicht geplant sein.

Der Kahlschlag scheint einen anderen Grund gehabt zu haben: Das Grundstück war verwildert. Hätte man nichts dagegen unternommen, wäre es rechtlich gesehen zu einem Wald geworden. Und dann bräuchte man für eine Rodung eine Genehmigung - und eine solche ist bekanntlich nicht so einfach zu bekommen.

Eigentümer für Stellungnahme nicht erreichbar
Am Dienstag wurden vor Ort Vermessungsarbeiten durchgeführt. Wozu, war nicht in Erfahrung zu bringen. Das Haus gehört den Karmeliten. In Graz wurde auf den Provinzial in Wien verwiesen, der allerdings nicht erreichbar war .

Der Verein „Soko Altstadt“ rund um Peter Laukhardt traut der ganzen Sache nicht so recht und will die weiteren Geschehnisse genau beobachten.

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