Fliegerhorst Zeltweg

Eurofighter-Debatte landet in der Steiermark

Steiermark
19.02.2020 06:00

Die Muskelspiele in Wien werden von der steirischen Politik genau beäugt: Welche Lösung es auch immer in der aktuellen Kampfjet-Diskussion gibt, der Standort Zeltweg muss außer Streit stehen!

In der Causa Eurofighter ist aktuell nicht nur die hohe Politik aufgescheucht, nein, auch auf den kleinen Stammtischen in ganz Österreich wird heftig debattiert. Die Muskelspiele zwischen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) und dem Jet-Hersteller Airbus werden insbesondere in der Steiermark, nicht zuletzt in Zeltweg, genau mitverfolgt. Hier landete im Juli 2007 der erste Eurofighter - im Übrigen ohne großes Tamtam, so glänzte etwa der damalige SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos demonstrativ durch Abwesenheit.

„Froh, dass Bewegung in die Sache kommt“
Heute sind alle 15 Eurofighter am Fliegerhorst Hinterstoisser stationiert, 16 Piloten bringen die „Donnervögel“ in die Lüfte. „Wir sind sehr froh, dass nun Bewegung in die Sache kommt“, sagt Oberst Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark.

Denn die Eurofighter-Diskussionen hätten in den letzten Jahren immer wieder „auf das Image gedrückt“, obwohl in Zeltweg gute Arbeit geleistet werde. Rund 1000 Heeresmitarbeiter und 500 Grundwehrdiener stehen hier im Dienst, der Fliegerhorst ist der größte Arbeitgeber in der Region.

Landespolitik ist wachsam
Wie positioniert sich die steirische Landespolitik in der Eurofighter-Debatte ?Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) will sich nicht in die Causa einmischen, denn er könne, wie es aus seinem Büro heißt, die Sache rechtlich nicht beurteilen. Aber er vertraue der Verteidigungsministerin und werde ihre Maßnahmen auch unterstützen.

Sein Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) erwartet sich eine „lückenlose Aufklärung der Geschehnisse“ rund um den Eurofighterkauf. „Selbstverständlich werden wir ein genaues Auge auf mögliche Auswirkungen auf den Fliegerhorst in Zeltweg haben.“

„Wenn die Bundesregierung keine Nachbeschaffung für den Überschallbereich sicherstellt, hat dies für den Standort Zeltweg weitreichende Folgen. Hochwertige Arbeitsplätze von Piloten und Technikern könnten der Region abhandenkommen“, schlägt FPÖ-Chef Mario Kunasek schon jetzt Alarm. 

Zeltweger leben mit den Abfangjägern
Auf eine „positive Lösung für Österreich und die Region“ hofft Zeltwegs Bürgermeister Günter Reichold. Die Luftraumüberwachung und die Neutralität Österreichs müssten gewährleistet bleiben. Welche Flugzeuge sich dafür am besten eignen würden, das könne er nicht beurteilen. Klar ist: Viele Zeltweger sind zwar mit dem Fliegerhorst aufgewachsen und können mit ihm leben, eine zusätzliche (Lärm-)Belastung sei in der Region aber unerwünscht.

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