„Krone“: Man kann immer mehr Leute auf dem Berg beobachten.
Christoph Preimesberger: Das ist definitiv so, da hat sich in den letzten Jahren einiges verändert. Bergsteigen ist einfach zum Ganzjahressport für jedes Klientel geworden. Auch bei Schlechtwetter oder in der Nacht sieht man vermehrt welche herumklettern. Wir fragen uns auch immer wieder, warum man das machen muss.
„Krone“: Leichtsinnige bringen damit aber nicht nur sich in Gefahr?
Preimesberger: Wir sind in Oberösterreich 840 Bergretter, davon 40 Frauen. Wir machen das alle ehrenamtlich und helfen, wo wir können. Es gibt aber kein Recht auf Rettung. Wenn es die Witterung nicht zulässt, bringen wir keinen unserer Kameraden in Gefahr. Auch bei den vermeintlich einfachen Einsätzen besteht immer ein Restrisiko.
„Krone“: Was macht den Traunstein denn gar so anspruchsvoll?
Preimesberger: Das besondere ist, dass es eigentlich keinen leichten Aufsteig gibt. Die Steige sind alle anspruchsvoll und ausgesetzt. Die Gefahr abzustürzen ist groß. Ein kleiner Fehler kann tödlich enden.
„Krone“: Wieviele Einsätze galt es im Jahr 2019 zu absolvieren?
Preimesberger: Für uns war es ein Rekordjahr mit 500 Einsätzen in ganz Oberösterreich. Diese verteilten sich gleichmäßig auf die 24 Ortsstellen. Bei der Bergrettung Gmunden waren es 45. Im Schnitt haben wir pro Jahr zwischen 12 und 20 Tote. Mit der zunehmenden Frequenz der Bergsportler steigt die Zahl der Unfälle.
Philipp Zimmermann, Kronen Zeitung
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