Rettung aus der Luft

Endstation für Tourengeher direkt vor dem Abgrund

Tirol
17.02.2020 07:00

Regelrecht vor dem Abgrund standen am Samstag zwei Tourengeher bei der Abfahrt von der Schöberspitze in den Tuxer Alpen in Tirol. Sie waren abseits der Standardroute unterwegs, als sich eine 40 Meter hohe, unüberwindbare Felswand vor ihnen auftat. Der Polizeihubschrauber barg sie mit dem Tau aus der gefährlichen Lage.

Die zwei Einheimischen – 27 und 30 Jahre alt – waren zunächst auf dem Normalweg vom Parkplatz im Wildlahnertal, einem Seitental des Schmirntals, zu dem beliebten, 2602 Meter hohen Skitourengipfel aufgebrochen. „Für die Abfahrt wollten sie eine alternative, gerade Linie ins Wildlahnertal nehmen“, erzählt Hermann Ungerank, Ortsstellenleiter der Bergrettung St. Jodok. „Es handelte sich um einen verlockenden Hang ohne Spuren, der freilich immer steiler wird“, sagt Ungerank. Der Hang bzw. das Kar verengt sich im unteren Bereich und mündet ganz unten in eine etwa 40 Meter hohe, senkrechte Felswand. Vor der Wand hieß es: Endstation.

„Einer der Tourengeher hätte es eventuell noch einmal zurück hinauf geschafft, der andere stand jedoch auf blankem Eis an der Kante“, schildert Ungerank. So schlugen die beiden gegen 15 Uhr Alarm.

„Vor Ort entschieden Hubschrauber zu verständigen“
Die Bergrettung St. Jodok rückte mit acht Mann aus und plante zunächst, die Männer auf terrestrischem Weg zu retten. „Vor Ort entschieden wir aber, den Hubschrauber zu verständigen, da sich die Rettungsaktion sonst bis in die Dunkelheit gezogen hätte“, so Einsatzleiter Ungerank.

Weil der Polizeihubschrauber Libelle zunächst nicht frei war, dauerte es etwa eine Stunde, ehe die Skitourengeher mit dem Tau aus ihrer ebenso misslichen wie gefährlichen Lage ausgeflogen werden konnten. Kurz vor 16.30 Uhr befanden sich die beiden wieder auf sicherem (Tal-)Boden.

Rinne erwischt, die an Felswand endet
Die zwei Wipptaler hatten Pech: Sie erwischten genau jene Rinne, die an der Felswand endet. „Die Rinnen links und rechts davon waren befahren und hätten problemlos ins Wildlahnertal geführt“, sagt Einsatzleiter Hermann Ungerank.

Möglicherweise haben die zwei angeblich bergerfahrenen Männer die Tour zu Hause nicht ausreichend geplant.

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