Coronavirus
China stellt Geldscheine unter Quarantäne
Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des neuartigen Coronavirus Sars-Cov-2 stellen Chinas Banken nun auch alte Geldscheine unter Quarantäne: Wie der Vize-Chef der Zentralbank, Fan Yifei, am Samstag mitteilte, desinfizieren die Banken derzeit alle gebrauchten Banknoten, versiegeln sie dann und lagern sie für sieben bis 14 Tage ein - je nach der Schwere des Ausbruchs in ihrer jeweiligen Provinz.
Die Desinfizierung erfolgt dem Vernehmen nach mithilfe hoher Temperaturen und UV-Strahlung. Mancherorts werden Geldscheine, die aus Krankenhäusern, den öffentlichen Verkehrsbetrieben oder von Lebensmittelmärkten stammen, zerstört. In Großstädten sind die Menschen mittlerweile dazu übergegangen, so ziemlich jeden Einkauf bargeldlos über ihre Smartphones zu tätigen.
Zentralbank druckt „sauberes“ Geld
Nach Angaben des stellvertretenden Zentralbank-Gouverneurs sind alle Banken derzeit angehalten, ihre Kunden möglichst nur mit neuen Geldscheinen zu versorgen. In der am schwersten betroffenen Provinz Hubei wurden nach seinen Angaben vor Beginn der Ferien zum chinesischen Neujahr am 25. Jänner zusätzliche Banknoten im Wert von vier Milliarden Yuan (knapp 530 Millionen Euro) gedruckt. Damit solle eine mögliche Ansteckung durch kontaminierte Scheine verhindert werden.
Der chinesische Außenminister Wang Yi sieht große Fortschritte bei der Eindämmung des Coronavirus in seinem Land. Als Ergebnis chinesischer Anstrengungen sei bisher nur ein Prozent der Fälle außerhalb der Landesgrenzen aufgetreten, sagte der Minister am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Die 1,4 Milliarden Einwohner Chinas führten den Kampf in diesem „Krieg ohne Rauch“ entschlossen. Er dankte der internationalen Gemeinschaft für die Hilfe. Außerhalb des chinesischen Festlands sind im Rest der Welt bisher etwa 600 Erkrankungen bestätigt.
Erster Todesfall in Europa
Am Samstag wurde auch der erste Todesfall in Europa bekannt. Ein 80-jähriger Tourist aus China ist in einem französischen Spital verstorben. Der Tourist war Anfang Februar auf die Intensivstation des Krankenhauses Bichat in der französischen Hauptstadt gebracht worden. Sie sei am Freitag über den Tod des Mannes informiert worden, sagte Gesundheitsministerin Agnes Buzyn. Der Patient sei mehrere Tage in kritischem Zustand gewesen.
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