Steirische Klimaretter

Die Bio-Ware wird am Lastenrad ausgeliefert

Steiermark
16.02.2020 12:00

Aus einem Elektrotechniker und einer Kindergärtnerin wurden leidenschaftliche Biobauern: Die Steirer Ferdinand und Steffi Köberl haben beruflich noch einmal von vorne begonnen und mit ihrem Konzept eine Marktlücke geschlossen.

Am glücklichsten sind wohl die Kinder: „Wir haben vorher schon viel Zeit in der Natur verbracht, aber jetzt sind wir beinahe durchgehend draußen“, erzählt Stefanie Köberl, 35, über ihr neues Leben als Vollblutlandwirtin.

Alles auf eine Karte gesetzt
Kürbis, Roggen und Mais baut die Familie unter anderem auf ihren Feldern in Graz-Straßgang an, hinzu kommt noch die Betreuung von gut 300 Hühnern. „Zuerst haben wir nur unseren Eigenbedarf abgedeckt, später auch Freunde beliefert. Irgendwann mussten wir uns die Frage stellen: Wieso nicht alles auf eine Karte setzen?“, erzählt Ferdinand Köberl über die Anfänge.

Dass es die richtige Entscheidung war, kann das Paar nicht nur an den Gesichtern ihrer Kinder Simon (11), Moritz (9) und Johanna (4) ablesen, sondern auch an jenen der Kunden: „Die soziale Komponente haben wir völlig unterschätzt. Es ist unglaublich schön zu sehen, welche Freude wir mit unserem Lieferdienst stiften“, sagt der 39-Jährige.

Per Lastenrad bis zur Haustür der Kunden
Die Art und Weise, wie die Köberls (vulgo Gredlbauer) ihre Bioprodukte an die Frau und den Mann bringen, ist das Besondere an ihrem Konzept: Per selbst gebautem Lastenrad, das bis zu zwei Euro-Paletten beziehungsweise 350 Kilo fasst, sind Stefanie und Ferdinand das ganze Jahr über unterwegs. „Wir nehmen zuerst die Bestellungen telefonisch oder per Mail auf, befüllen unsere Mehrwegkisten und bringen diese dann bis vor die Haustür unserer Kunden“, erklären die Grazer.

Obwohl sie ihre Arbeit erst im Vorjahr aufgenommen haben, sind sie in der Umgebung schon recht bekannt. Auch über die erste Auszeichnung dürfen sich die Neo-Landwirte bereits freuen: Bei dem bundesweiten Innovationswettbewerb Biofuchs machten die Steirer jetzt den zweiten Platz.

Kooperation mit anderen Bio-Höfen
Lob fand die Jury nicht nur für ihre „völlig emissionsfreie und damit klimaschonende Bio-Vermarktung“, sondern auch für den Umstand, dass sie mit nahegelegenen Bio-Höfen kooperieren: „Dadurch kann eine größere Umweltwirkung erzielt und gleichzeitig ein Mehrwert für den eigenen Betrieb geschaffen werden“, so die Begründung.

Gerne möchte die Familie Köberl übrigens ihr Produktportfolio erweitern: „Es wäre schön, könnten wir den Bedarf an Grundlebensmitteln komplett abdecken. Um das zu erreichen, bräuchten wir noch Biobetriebe, die Butter, Nudeln oder etwa Fleisch produzieren“, hoffen Ferdinand und Stefanie auf neue Geschäftspartner.

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