Hautnah begleitet

Sie liefern die „Krone“ täglich vor die Haustüre

Tirol
16.02.2020 15:00

Jede Nacht legen 1000 Zusteller der Tirol Logistik 4500 Kilometer zurück, um 125.000 Zeitungen - davon über 40.000 Exemplare der „Krone“ - bis in die hintersten Winkel zu liefern. Jeder von ihnen gibt sein Bestes, damit die Leser gut informiert in den Tag starten.

Es ist kurz nach drei Uhr in der Früh, noch brennt hinter keinem Fenster in Kramsach Licht. Auf den Straßen liegt etliche Zentimeter frischer, weißer Schnee. Trotz dieser eher widrigen Umstände lenkt Sieglinde Pirchmoser flüssig ihr Auto in die teils sehr verwinkelten Grundstücke ihres Zustellgebietes. Im Kofferraum und auf der Rückbank hüpfen im Rhythmus der flotten Fahrt die Zeitungsstapel hin und her. Am Beifahrersitz hat der 70 Jahre alte Fred Jöchl Platz genommen und studiert konzentriert einen Straßenplan. „Fred wird von mir gerade für seine Zustelltour eingeschult“, erklärt die 65-jährige pensionierte Finanzbeamtin.

Besserer Start in den Tag
Seit 14 Jahren beginnt für Frau Pirchmoser der Arbeitstag um eine Uhrzeit, in welcher sich der Großteil der Menschen im Land wohl noch im Tiefschlaf befindet und der Wecker für sie erst in einigen Stunden klingelt. „Das Arbeiten in der Nacht und den frühen Morgenstunden macht mir nichts aus. So starte ich sogar besser in den Tag hinein“, teilt sie mit einem Schmunzeln im Gesicht mit. An den von ihr „einzuschulenden“ Beifahrer gerichtet gibt sie unmittelbar darauf die Anweisung: „Auch wenn unser Job mit Zeitdruck zu tun hat: Achte bitte darauf, dass Du die Zeitungen immer so ablegst, dass sie nicht nass werden“.


Austräger als Lebensretter
Spricht man Sieglinde Pirchmoser auf unvergessliche Erlebnisse in den Jahren ihrer Zeit als Zeitungszustellerin an, dann könnte die resolute Frau höchstwahrscheinlich ein Buch darüber schreiben. Von vermutlichen Straftaten, die durch ihr Einschreiten nicht begangen wurden, bis hin zur Rettung vor dem Erfrieren – so weit reicht die Palette.

Sehr zufrieden mit der Zustellung
„Bis heute hat mir der Alexander erst einmal die Krone nicht gebracht“, teilt Seniorchef Josef Lackner vom malerisch am Fuße des „Wilden Kaisers“ gelegenen „Gut Kramerhof“ mit. Aber das hatte einen plausiblen Grund, warum der für die Region Fieberbrunn und Kirchdorf zuständige „Krone“-Kolporteur, der 44-jährige Alexander Gogl, das Hotel einmal nicht mit den besten Nachrichten Tirols beliefern konnte.

Zeitung wichtiger als das Frühstück
Beide Zufahrtsstraßen zum auf den rund 800 Meter Seehöhe gelegenen Ortsteil Gasteig waren im Jänner 2019 wegen der damaligen extremen und lang anhaltenden Schneefälle behördlich gesperrt. Für Josef Lackner ist laut eigener Aussage die morgendliche Zeitung wichtiger als ein Frühstück. „Ich schätze dabei einfach sehr das Format der Krone, da sie durch dieses viel angenehmer zu lesen ist als andere Zeitungen“, erklärt Frühaufsteher Josef Lackner. Für den Zusteller Alexander Gogl stellt das Hotel „Gut Kramerhof“ den letzten Punkt seiner Zustelltour dar. Hotelier Lackner ist seit Jahrzehnten Abonnent der „Krone“ und voll des Lobes über Alexander Gogl: „Er ist bis jetzt der verlässlichste Zusteller.“

Aufmerksamkeiten für die Zustellerin
Seit fünf Jahren stellt die 28-jährige Corinna Wurzenrainer den „Krone“ Lesern im Pillerseetal ihre Lieblingstageszeitung zu. Für die dreifache Mutter ist diese Tätigkeit eine zusätzliche finanzielle Spritze für die Familienkasse. „Mit diesem Job ist es leichter möglich, dass ich mich untertags, wenn mein Mann am arbeiten ist, voll und ganz unserem Buben widmen kann.“ Auf etliche überraschende und herzliche Erfahrungen mit ihren Kunden kann die sympathische junge Frau zurückblicken. So gibt es im Fieberbrunner Ortsteil Pfaffenschwendt alljährlich zu Weihnachten eine Überraschung für die fleißige Zustellerin. „Jedes Jahr am Heiligen Abend steht vor der Garage, an der ich die Zeitung ablege, eine Box, in der ein Teller mit Weihnachtskeksen und eine Flasche Wein drinnen sind“, teilt Corinna Wurzenrainer mit strahlenden Augen mit. Auch ein älterer Herr zeigt sich mit selbst geselchtem Speck äußerst dankbar. Er wartet in der Früh auf seine „Krone“-Zustellerin, um ihr ein Stück zu überreichen.

„Ich kann mich frei entfalten“
Dem Imster Kurt Kleinheinz ist im Gespräch die Leidenschaft, die er für die Tätigkeit als Zeitungszusteller hat, schnell anzumerken. Als Urlaubsvertretung für eine Bekannte hat er vor 15 Jahren begonnen. Aus der Vertretung wurde schnell ein fixer Nebenjob auf Werkvertragsbasis. Mittlerweile ist er auch für das Depot verantwortlich. „Ich konnte das zusätzliche Geld für die Eigentumswohnung gut gebrauchen. Als Zeitungszusteller ist man das ganze Jahr sein eigener Chef. Das hat mich sehr schnell überzeugt, diese Aufgabe zu übernehmen.“ Zwischen zwei Uhr bis sechs Uhr in der Früh kann er sich die Zeit selber einteilen. „Die Freiheit, die man hat, ist wie in einer normalen Selbstständigkeit. Ich kann mich frei entfalten“, sagt Kleinheinz mit einem Strahlen im Gesicht. „Watscheneinfach“ sei das Zustellen und genau das Richtige für Menschen, die ein Ziel vor Augen haben und dafür die Finanzen aufbessern wollen.

„Es macht wirklich Spaß“
Im Schnitt benötigt Kleinheinz für seine Tour eineinhalb Stunden. „Es ist bezahlter Frühsport. Ich kenne eine Frau, die das tatsächlich nur wegen der Bewegung macht.“ Geht es neben dem finanziellen „Zuckerl“ um die anderen schönen Aspekte, gerät der Imster regelrecht ins Schwärmen. „Durch eine frisch verschneite Winterlandschaft zu fahren, wo sich der Mond widerspiegelt und dir tausend Kristalle entgegen leuchten, ist etwas ganz Besonderes. Das macht wirklich Spaß.“

„Man macht die Abonnenten glücklich“
Auch die Frau von Kleinheinz trägt Zeitungen aus. Für sie liegt das Schöne darin, dass sie die Abonnenten glücklich macht, die zum Kaffee ihre „Krone“ lesen können. Von diesen erfahren beide auch immer wieder Wertschätzung. Sei es eine Flasche Wein oder ein selbst gebackener Kuchen zu Weihnachten. „Es gibt keinen, der sich nicht für die Zeitung bedankt“, sagt Kleinheinz mit einem zufriedenen Lächeln. Als Zusteller wurde er sogar schon zum Lebensretter. „Einmal lag jemand mit einem Herzinfarkt auf der Straße. Da hilft man natürlich sofort. Sonst ist um die Zeit ja niemand auf den Straßen. “

Wer Interesse an einer Tätigkeit als Zeitungszusteller hat, kann sich unter service@tirol-logistik.com bewerben.

Hubert Berger / Manuel Schwaiger, Kronen Zeitung

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