Angst vor Coronavirus

Vietnam stellte mehrere Dörfer unter Quarantäne

Ausland
13.02.2020 11:43

Aus Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus Covid-19 sind nun auch in Vietnam mehrere Dörfer mit insgesamt rund 10.000 Einwohnern unter Quarantäne gestellt worden. Die Behörden ließen am Donnerstag die rund 40 Kilometer von der Hauptstadt Hanoi entfernte Kommune Son Loi abriegeln, zu der mehrere Dörfer gehören. Die Maßnahme gilt demnach zunächst für 20 Tage.

In der ländlichen Gegend wurden bisher sechs Fälle von Covid-19-Infektionen registriert. Die Behörden richteten rund um die Kommune Kontrollpunkte ein, wie Reporter berichteten. Dort sprühten Behördenvertreter in Schutzanzügen durchfahrende Fahrzeuge mit Desinfektionsmittel ein. Die Bewohner waren bereits zuvor aufgefordert worden, Menschenansammlungen zu meiden.

Knapp 60.000 Infizierte in China
Die Quarantänezone in Vietnam ist die erste größere außerhalb Chinas. In der Volksrepublik starben bisher 1367 Menschen an dem Erreger, die Behörden bestätigten mittlerweile knapp 60.000 Infektionen mit dem Coronavirus.

In der am schwersten betroffenen Provinz Hubei hat sich die Zahl neuer Infektionen im Vergleich zu den Tagen am Mittwoch verzehnfacht: Mehr als 14.860 Fälle kamen hinzu. Allein in Hubei gibt es damit nun gut 48.200 offiziell erfasste Infektionen. Im Epizentrum des Virus stehen rund 56 Millionen Menschen unter Quarantäne.

Rasanter Anstieg durch neue Methoden
Der am Donnerstag gemeldete rasante Anstieg erklärt sich nach Auffassung von Gesundheitsexperten wohl dadurch, dass die Behörden weitere Untersuchungsmethoden bei der Erstellung ihrer Statistik berücksichtigen. So werden nun auch Fälle als bestätigt erfasst, die mittels eines Computertomografie-Lungenscans erkannt werden. Die Dunkelziffer könnte womöglich noch viel höher liegen. Noch wird die CT-Diagnosemethode außerhalb Hubeis in anderen chinesischen Provinzen nicht angewendet, wie eine Sprecherin der Gesundheitskommission von Shanghai sagte.

China im Ausnahmezustand
Im ganzen Land gelten derzeit massive Beschränkungen für das öffentliche Leben: Die Behörden in Hubei legten den Unternehmen nahe, den Zwangsurlaub zu verlängern und nicht vor dem 20. Februar ihren Betrieb wieder aufzunehmen. In Hongkong sollen die Schulen bis Mitte März geschlossen bleiben. Staatliche Medien meldeten nach wachsender Kritik in der Öffentlichkeit am Krisenmanagement der Behörden, dass zwei Spitzenvertreter der Kommunistischen Partei in Hubei von ihren Posten enthoben worden seien. Auch an den Börsen in Asien und in Europa wuchsen nach den jüngsten Hoffnungen auf eine Entspannung die Sorgen wieder. Sie reagierten mit Abschlägen.

EU-Minister-Treffen wegen Coronavirus
Die zuletzt aufgekommene Hoffnung, der Kampf gegen das erstmals im Dezember erkannte Virus könnte bald gewonnen sein, erlitt damit einen herben Dämpfer. In Brüssel wollen die EU-Gesundheitsminister im Tagesverlauf über die Lage beraten.

Keine Coronavirus-Infektionen in Österreich
In Österreich gibt es übrigens noch keinen bestätigten Fall einer Coronavirus-Infektion. Es wurden landesweit 157 Tests durchgeführt, alle waren negativ, informierte das Gesundheitsministerium am Donnerstag. Gegenüber Mittwoch sind zwar 52 Untersuchungen dazugekommen, aber keine Erkrankten.

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