Nach Melbourne-Finale

Djokovic-Vater: Respektlosigkeit gegenüber Thiem

Dominic Thiem, Srdjan Djokovic und Novak Djokovic (von li. nach re.)

(Bild: GEPA, APA/AFP/DAVID GRAY)

Seit Jahren hadert Tennisstar Novak Djokovic trotz seiner großen Erfolge. In Grand-Slam-Endspielen gegen Roger Federer oder Rafael Nadal hatte er stets den Großteil der Fans gegen sich. „Ich verstehe nicht, warum sie mich nicht ebenfalls so lieben“, rätselte der Serbe oftmals durch die Blume. Das liegt in erster Linie vielleicht nicht an Novak selbst, sondern auch an seinem Umfeld. Wenn etwa sein streitsüchtiger Vater Srdjan sich wieder einmal zu einem Rundumschlag hinreißen lässt, wie nun in serbischen Medien. Eine Kolumne von Gernot Bachler.

In den serbischen Medien bekam auch Dominic Thiem sein Fett ab. „Der siebenfache Australien-Champion spielt im Finale gegen irgendeinen Österreicher“, polterte Srdjan da. „Und die Fans feuern den Österreicher an - stellt euch diese Respektlosigkeit gegenüber Novak vor.“ Aber eigentlich sind seine Worte eine Respektlosigkeit gegenüber Thiem. Die gerade im „Gentleman’s Sport“ Tennis null verloren hat. Abgesehen davon, dass man bei Djokovic senior nach dem Australian-Titel Freude orten sollte. Und nicht Zorn.

(Bild: APA/AFP/Greg Wood, GEPA, krone.at-Grafik)

Aber offenbar nimmt er nicht einmal Nadal und Federer wirklich ernst, denn großspurig prophezeite er: „Novak gewinnt heuer alle vier Majors und Olympia.“ Durchaus möglich. Doch gerade aufgrund solcher Aussagen - wenn auch nicht aus seinem Mund - wird Djokovic eben nie richtig beliebt sein. Denn dazu gehört nicht nur Können, sondern auch Größe.

Gernot Bachler, Kronen Zeitung