33,5 Prozent Plus

Streaming lässt heimischen Musikmarkt wachsen

Digital
11.02.2020 12:56

Musikstreaming bleibt beliebt: Mit einem Plus von 33,5 Prozent entfielen auf dieses Segment 68,9 Millionen Euro, die im Vorjahr in Österreich erwirtschaftet wurden. Nicht zuletzt deshalb ist der gesamte heimische Musikmarkt 2019 um 8,3 Prozent auf 166 Millionen Euro angewachsen, wie der Verband der österreichischen Musikwirtschaft IFPI mitteilte. Und: „Es gibt noch einiges Potenzial nach oben.“

Damit sprach Cornelius Ballin, Chef von Universal Music Austria, bei einer Pressekonferenz die möglichen Wachstumsraten im Streaming-Bereich an. Denn während in Österreich der physische Markt mit 50,6 Millionen Euro (minus 7,8 Prozent) noch einen relativ großen Anteil aufweist, sieht das beispielsweise in den skandinavischen Ländern schon ganz anders aus. Auch lässt sich festhalten: „Die CD ist tot, lang lebe die CD“, wie Ballin augenzwinkernd erklärte. Das oft totgesagte Format schrumpfte im Vorjahr um verhältnismäßig moderate 9,2 Prozent und erzielte insgesamt 39,4 Millionen Euro. Stabil blieb auch die Vinyl mit 7,8 Millionen Euro.

Wachstum gibt’s im digitalen Sektor
Wer aber Wachstumsraten sehen will, muss auf den digitalen Sektor blicken. Hier zeigt sich allerdings ein weiterer Trend, denn während sich Streaming in den vergangenen drei Jahren verdoppelt hat (von 32,6 Millionen Euro 2017 auf 68,9 Millionen Euro im Vorjahr), ging es für die Downloads zuletzt mit 8,6 Millionen Euro um 21,1 Prozent nach unten. „Das ist eine Brückentechnologie, was wir deutlich am Abschwung in der Nutzung sehen“, so Ballin.

Digital bleibt aber Trumpf, erwirtschaftet dieser Sektor am Kerngeschäft des Musikmarkts doch mittlerweile 61 Prozent (77,5 Millionen Euro). „Es war historisch, als 2018 das Digitalgeschäft das physische überflügelt hat“, betonte IFPI-Präsident Dietmar Lienbacher. „Dieser Trend hat sich fortgesetzt.“ Komplettiert wird der Gesamtumsatz durch die Einnahmen der Verwertungsgesellschaft LSG (31,5 Millionen Euro), Synch-Rechte und Merch (6 Millionen Euro) sowie Klingeltöne (0,4 Millionen Euro).

„Vielfältiger Mix an Formaten gefragt“
Erkennbar ist durch diese Aufteilung zwischen Streaming, Downloads, CD und Vinyl, „dass 2019 ein sehr vielfältiger Mix an Formaten von den Konsumenten nachgefragt wurde“, unterstrich Lienbacher. Dementsprechend gehe man nicht davon aus, dass etwa die CD in naher Zukunft verschwinde. „Österreich hat jedenfalls einen relativ stabilen physischen Markt im Vergleich zu anderen Ländern“, so Ballin. „Pro Kopf gerechnet sind wir da sogar unter den Top 5 weltweit.“ Ein anderes für die Musikindustrie relevantes Thema ist die im Vorjahr beschlossene neue EU-Urheberrechtsrichtlinie, die bis kommendes Jahr in Österreich umgesetzt werden muss. Davon verspricht man sich „eine Stärkung des kulturellen Ökosystems in Europa und Österreich“, sagte IFPI-Geschäftsführer Franz Medwenitsch.

Ein erfolgreiches Jahr war 2019 auch für heimische Künstler, die fünf Mal in den Top 10 der Albumcharts aufzufinden sind. Bei den Singles schaffte es immerhin Mathea mit „2x“ in das Jahresranking. Und wer sich die meistverkauften Alben des abgelaufenen Jahrzehnts ansieht, wird eine Schlager- und Volksmusik-Schlagseite feststellen, sind hier doch Helene Fischer mit vier Alben und Andreas Gabalier mit drei Alben vertreten. Die erfolgreichste Single der 10er-Jahre lieferten Luis Fonsi und Daddy Yankee

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