„Parallel-Gedöns“

Neureuther: „Bitte stoppt endlich den Schwachsinn“

Wintersport
11.02.2020 05:45

Was viele Fans denken, spricht Felix Neureuther im „Krone“-Interview offen an: Ist die Ski-Zukunft wirklich parallel? Die Aufregung rund um den umstrittenen Bewerb war auch im krone.tv-Format „Krone oder Kasperl“ (oben im Video) ein großes Thema. Hirscher-Kumpel Neureuther ortet in Österreich eine „gewisse Spannung“.

„Krone“: Felix, nach dreieinhalb Monaten als TV-Experte: Wie siehst du den Weltcup von außen?
Felix Neureuther: Der Job ist schwieriger als gedacht (lacht). Aber im Grunde geht es darum, diesen wundervollen Sport positiv und so einfach wie möglich darzustellen. Was angesichts der zu vielen Formate und Disziplinen schwierig ist. Das ist viel zu viel für den Zuschauer!

Du sprichst wohl die „neuen“ Parallel-Bewerbe an …
Neureuther: Dieses ganze Parallel-Gedöns! Dass das Teil des Weltcups ist, das ist der größte Schwachsinn aller Zeiten. Das hat nichts mit diesem Skisport zu tun, den wir lieben. Das muss weg vom Weltcup! Nur pushen, pushen, pushen und ein, zwei Übergänge. Wir sind doch keine Snowboarder. Die Kunst, sich auf diesen schmalen Dingern zu bewegen, muss wieder in den Vordergrund rücken. Bitte, liebe Leute von der FIS, das muss gestoppt werden.

Dein Vorschlag?
Neureuther: Weniger ist mehr. Dann machen wir’s halt wie zu den Zeiten meiner Eltern: zehn Abfahrten, zehn Riesentorläufe, zehn Slaloms. Wirst sehen, dann entwickelt sich wieder eine ganz neue Form von Skifahrern! Gefahren wird an den richtig geilen Traditionsorten: Kitz, Schladming, Garmisch, Bormio, St. Moritz, Wengen, Beaver Creek. Freitag Nachtslalom, Samstag Abfahrt, Sonntag Riesentorlauf. Und wenn mal ein Wochenende kein Rennen ist, umso besser. Dann steigt die Vorfreude der Menschen! Vielleicht sehe ich das zu radikal, okay. Aber so wie es jetzt ist, hat das Ganze keine Wertigkeit mehr.

Themenwechsel: Wie siehst du die Lage im österreichischen Team nach der Ära Marcel Hirscher?
Neureuther: Da liegt eine gewisse Spannung in der Luft. Aber das ist positiv. Wenn’s richtig kracht, ist das förderlich. Provokant ausgedrückt: Dass der Hirscher so viel gewonnen hat, hatte wenig mit dem Verband zu tun. Das war eine Familiengeschichte, wie bei Shiffrin oder Kristoffersen. Euer Verband muss sich Gedanken machen, wie ihr wieder richtig erfolgreich sein könnt.

Alex Hofstetter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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