Heftige Unwetter

Arlbergbahnstrecke durch Baum verlegt – Mure in Klösterle

Vorarlberg
13.07.2010 10:00
Starke Unwetter haben auch am Montagabend in Teilen Vorarlbergs zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen geführt. In Bings (Bezirk Bludenz) verlegte ein umgestürzter Baum die Oberleitung der Arlbergbahnstrecke, es entstand erheblicher Sachschaden. Auf dem Bodensee gerieten zwei Boote in Seenot. Nach dem Murenabgang in Klösterle am Arlberg (Bild) am Sonntagabend liefen die Aufräumarbeiten am Montag auf Hochtouren.

Der Nadelbaum stürzte am Montagabend in Bings gegen 22 Uhr um und fiel auf die ÖBB-Oberleitung sowie auf die parallel zum Gleis verlaufende Landesstraße. Die Feuerwehr entfernte den Baum. Ein Team der ÖBB begann umgehend mit den Instandsetzungsarbeiten. Die Arlbergbahnstrecke wurde gegen 5.15 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben.

Nach Angaben der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) mussten die Einsatzkräfte zwischen 21 Uhr und Mitternacht insgesamt 30 Mal ausrücken. Der Großteil der Feuerwehreinsätze wurde im Bezirk Bludenz verzeichnet, einzelne auch im Bezirk Feldkirch. Meist mussten die Einsatzkräfte verlegte Straßen räumen und Keller auspumpen.

Zwei Boote auf dem Bodensee in Seenot
Das Unwetter bewirkte am Bodensee Windstärken zwischen neun ("Sturm") und zehn ("schwerer Sturm"), einzelne Böen hatten Orkanstärke, so die Seepolizei Hard. Im Bereich Rohrspitz sei ein Boot gekentert, die betroffenen Personen hätten sich jedoch selbst in Sicherheit gebracht. Gegen 20 Uhr wurde zudem im Bereich des Sporthafens Bregenz ein Segelboot mit zerrissenen Segeln gemeldet. Die Besatzung schaffte es in Begleitung der Wasserrettung ebenfalls aus eigener Kraft in den sicheren Hafen.

Klösterle: 28 Personen evakuiert
Im Zentrum von Klösterle mussten am Sonntagabend nach dem Murenabgang 28 Personen aus acht Häusern evakuiert werden. "Die Keller waren voll mit Wasser, der Strom ist ausgefallen", erklärte der Landesrat. Die betroffenen Familien hätten bei Verwandten untergebracht werden können. Bei weiteren 15 Häusern sei ebenfalls Wasser in den Keller eingedrungen, zudem seien zwei oder drei Autos "total demoliert" worden.

Laut Schwärzler hat die Mure einen Bach verlegt, der deshalb über seine Ufer trat und in die Häuser floss. Ein Erkundungsflug mit dem Hubschrauber habe ergeben, dass die bestehende Staumauer zum Schutz von Klösterle gehalten habe. Allerdings seien durch die Mure die Wasser- und Schlammmassen an der Mauer vorbeigeflossen. "Wir hatten großes Glück, dass niemand verletzt wurde", betonte Schwärzler. Wichtig sei gewesen, dass man es noch in der Nacht geschafft habe, den Bach wieder in sein Bett zurückzuleiten. In der Nacht waren 120 Feuerwehrleute aus der gesamten Talschaft mit Auspump- und anderen Arbeiten beschäftigt.

"Regen-Rekord" in Warth
Der Gewitterniederschlag erreichte nach Angaben von Arnold Tschofen vom ZAMG Wetterdienst Bregenz in der Arlbergregion eine Intensität, wie sie statistisch nur alle 50 Jahre vorkommt. In Warth etwa fielen innerhalb von 40 Minuten knapp 36 Liter Regen pro Quadratmeter. "Das ist wirklich immens", sagte der Wetterexperte.

Montafon: mehrere Muren in Tschagguns
Von den Unwettern betroffen war auch das Montafon. In Tschagguns verursachten mehrere Muren erheblichen Sachschaden unter anderem an einem Maisäß, Straßen wurden verlegt. Auch dort standen am Montag 20 Bundesheer-Soldaten im Einsatz, um bei den Aufräumarbeiten nach den nächtlichen Gewittern mitzuwirken. Mit über die Ufer getretenen Bächen hatte auch die Feuerwehr in Gargellen zu kämpfen.

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