Nichts geht mehr

Grüne befürchten Sterben der Regionalbahnen

Oberösterreich
11.07.2010 12:10
"Das ist der nächste Schritt in Richtung Sterben der Regionalbahnen." Aufschreie wie diesen von Grünen-Chef Rudi Anschober hat die Ankündigung von Landesrat Hermann Kepplinger ausgelöst, dass bei Bus und Bahn in Oberösterreich - wie berichtet - massiv gespart werden muss. Bei Neuprojekten geht gar nichts mehr.

In Kepplingers Ressortbudget für den öffentlichen Verkehr klafft ein Loch von 59 Millionen Euro – 40 davon für heuer fällige Projekte, 19  noch als Schulden von seinem Amtsvorgänger Erich Haider, der seit Freitag erneut an einem Öffi-Schalthebel sitzt. Der Ex-SPÖ-Vorsitzende ging nach verlorener Landtagswahl im Herbst zurück zur Linz AG und wird nun als Vorstandsdirektor für Infrastruktur Chef der Linz Linien.

Seinem Nachfolger hat er ambitionierte Projekte hinterlassen, von denen nur beendet werden kann, was bereits "auf Schiene" ist: An der Attraktivierung der Summerauer Bahn und am Ausbau der Lilo werde nicht gerüttelt, bei der zweiten Schienenachse für Linz bleibe man "gesprächsbereit", so Hermann Kepplinger.

Komfortverluste ohne drastische Konsequenzen
Weitere neue Projekte sind nicht mehr drinnen. Auch ohne sie braucht der öffentliche Verkehr in Oberösterreich heuer 116,5 Millionen Euro, auf die sich Kepplinger mit Landeshauptmann Josef Pühringer geeinigt hat. 128,2 Millionen hätten es ohne Einsparungen sein müssen.

Der Sparstift quer übers ganze Land bringe "Komfortverluste", räumt Kepplinger ein. Es sei aber darauf geachtet worden, dass "ohne drastische Konsequenzen für die Fahrgäste" gekürzt würde. Vor allem an Wochenenden und in den Ferien sowie bei anderen eher schwach ausgelasteten Verbindungen.

"Bei Straßen sparen statt bei Öffis"
Für Kritiker liegt aber genau darin das Problem: "Die Regionalbahnen leiden ohnehin schon unter 77 Langsamfahrstrecken, darunter 39 im Kernnetz. Wenn man jetzt auch noch Angebote streicht, richtet man sie zugrunde", fürchtet der grüne Landesrat Rudi Anschober. "Ich werde die Spar-Vorlage in der Landesregierung daher auch ablehnen."

Markus Reitsamer, Verkehrssprecher der Grünen, schlägt "ressortübergreifendes Sparen" vor: bei Straßen statt Öffis. Problem dabei: Das Öffi-Ressort "gehört" der SPÖ, der Straßenbau ÖVP-Landesvize Franz Hiesl.

Kronen Zeitung

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