Saferinternet-Studie

Jedes dritte Kind ist schon vor der Geburt online

Digital
06.02.2020 13:47

Knapp ein Drittel des österreichischen Nachwuchses ist schon vor der Geburt online zu finden: 30 Prozent der Eltern teilen laut einer aktuellen Untersuchung schon vor der Geburt Fotos bzw. Ultraschall-Bilder ihrer Sprösslinge. 72 Prozent der bis 6-Jährigen nutzen digitale Medien, ein Drittel mehrmals pro Woche, hieß es am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien.

Insgesamt dürften rund 37 Millionen Bilder und Videos von österreichischen Kindern bis sechs Jahren im Netz kursieren, schätzten Experten anlässlich des 17. Safer Internet Day am 11. Februar. Sie hatten den Internetkonsum der Allerjüngsten und den Umgang der Bezugspersonen umfassend beleuchtet.

81 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen online
Wie sich zeigte, gibt es in Haushalten mit Kindern unter sechs Jahren heute durchschnittlich vier bis fünf internetfähige Geräte. 81 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen nutzen internetfähige Devices zumindest gelegentlich - 2013 waren es noch 41 Prozent. Somit ist in dieser Altersgruppe eine Verdoppelung festzustellen. Von den bis Sechsjährigen schauen fast drei Viertel (73 Prozent) Videos, 61 Prozent Fotos, 58 Prozent hören Musik und die Hälfte (51 Prozent) spielt.

Das Internet als „digitaler Schnuller“
Immer öfter fungiert das Netz als „digitaler Schnuller“: Durchschnittlich kommen Kinder im Alter von einem Jahr erstmals mit digitalen Medien in Kontakt. 72 Prozent der Eltern geben an, dass ihr Sprössling sogar jünger war, als es zum ersten Mal ein internetfähiges Gerät verwendet hat. Für jeden zehnten Drei- bis Sechsjährigen ist Videoschauen vor dem Einschlafen unverzichtbar.

Jedes fünfte Kind unter sechs hat eigenes Gerät
Die Hälfte nutzt das Gerät von Vater oder Mutter, 28 Prozent ein Familien-Gerät. 22 Prozent der Kinder unter sechs Jahren haben mittlerweile ein eigenes Gerät zur Verfügung. 44 Prozent der Eltern setzen auf zeitliche Beschränkungen, 42 Prozent limitieren den Zugang auf bestimmte Seiten und Apps. 57 Prozent gaben an, stets bei der Nutzung dabei zu sein. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) findet es schwierig, geeignet Inhalte ausfindig zu machen. 17 Prozent der Kids wurden schon mit ungeeigneten Online-Inhalten konfrontiert.

Tablets spielen große, Computer kaum eine Rolle
Neun von zehn Elternteilen treffen konkrete Vorkehrungen, bevor die Kleinen internetfähige Geräte nutzen dürfen. Am häufigsten beschäftigen sich Kinder online via Tablet (32 Prozent), Smartphone (30 Prozent) und internetfähigem Fernseher (21 Prozent). Kaum eine Rolle spielen Computer und Laptop mit 4 Prozent.

24 Prozent der Kinder benutzen täglich das Internet. 33 Prozent mehrmals pro Woche, 15 Prozent seltener und 28 Prozent gar nicht. Von jenen Kindern, die insgesamt das Internet benutzen, tun dies ein Drittel täglich. 46 Prozent der Eltern gaben an, dass sich ihr Nachwuchs mehrmals pro Woche mit einem internetfähigen Gerät beschäftigt. Im Vergleich zu 2013, als dies noch für noch 15 Prozent täglich und 30 Prozent mehrmals pro Woche zutraf, ist hier eine deutliche Steigerung in der Nutzungshäufigkeit zu beobachten.

IFES befragte 400 Eltern von Kindern unter sechs
400 Eltern von Kindern bis sechs Jahren waren im November 2019 telefonisch und online vom IFES im Rahmen der Studie „Die Allerjüngsten und digitale Medien“ zur Mediennutzung ihrer Sprösslinge befragt worden. In Auftrag gegeben hatte dies das Österreichische Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und der ISPA (Internet Service Providers Austria) im Rahmen der Initiative Saferinternet.at. Es zeigte sich unter anderem, dass der Nachwuchs immer früher mit digitalen Medien in Kontakt kommt. Das aktuelle Einstiegsalter für den Erstkontakt mit internetfähigen Geräten liegt dem zufolge bei einem Jahr.

Zu den damit verbundenen Herausforderungen für Familien in Sachen digitale Mediennutzung zählt auch das Verhalten des Umfelds: 17 Prozent der Kinder beschweren sich, dass die Erwachsenen zu viel Zeit mit digitalen Geräten verbringen würden. Drei Viertel sind sich ihrer Vorbildwirkung bewusst. Jeder fünfte Elternteil gestand ein schlechtes Gewissen ein, weil sie ihr Kind zu oft mit dem Internet still beschäftigen.

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