Entzug von Bestellung

In der Festungsstadt ist Kritik unerwünscht

Tirol
06.02.2020 14:00

Die Opposition sparte beim Kufsteiner Budget-Gemeinderat im Dezember nicht mit scharfen Worten am städtischen Finanzgebaren. Aber auch aus der eigenen Fraktion musste Bürgermeister Krumschnabel Kritik einstecken. Dies wertet er als „Vertrauensverlust“, den er mit Entzug von wichtigen Bestellungen bestrafte.

Es scheint so, dass Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel („Die Parteifreien“) schwer mit Kritik umgehen kann. Überhaupt dann, wenn diese aus den eigenen Reihen kommt. Der Grund dafür wurzelte im Dezember 2019 beim Budget-Gemeinderat.

Verschuldungsgrad von 60 Prozent
Dieser ging zum schieren Entsetzten des Gemeindeoberhauptes nicht wie erwartet, einstimmig, über die Bühne, sondern wurde mit zwölf zu neun Stimmen für den Voranschlag über knapp 58 Millionen Euro für 2020 genehmigt. Hierbei ist anzumerken, dass die Festungsstadt derzeit einen Verschuldungsgrad von rund 60 Prozent aufweist!

Kritik am Budgetplan und dem städtischen Finanzgebaren kam aber nicht nur von der Opposition. Auch eine Fraktionskollegin des Bürgermeisters, Gemeinderätin Birgit Obermüller, ließ bei der öffentlichen Sitzung einige Bemerkungen fallen, welche nicht im Sinne Krumschnabels waren.

Dieser Umstand wurde seinerseits als „Vertrauensverlust“ angesehen. Und er entzog, wie jetzt bekannt wurde, der - übrigens beliebten Pädagogin und Volksschuldirektorin - die politischen Referenten-Agenden für Bildung und Integration.

Austritt aus der Fraktion
Ab nun wird Vizebürgermeisterin Brigitta Klein diese Agenden stellvertretend für den Bürgermeister ausüben. Obermüller gab, wenig überraschend, beim gestrigen Gemeinderat ihren Austritt aus der Fraktion „Die Parteifreien“ bekannt. Sie wird aber in dieser Legislaturperiode weiterhin, nun aber als „freie Mandatarin“ im Gemeinderat der Festungsstadt tätig sein.

Hubert Berger, Kronen Zeitung

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