Warnung auch an Moskau

Erdogan stellt Assads Armee Abzugs-Ultimatum

Ausland
05.02.2020 12:32

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan droht dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad nun offen mit Krieg, sollte dieser seine Truppen aus der heftig umkämpften Provinz Idlib nicht abziehen. Am Mittwoch stellte Erdogan der syrischen Armee ein Ultimatum. Sollte sie sich nicht bis Ende des Monats zurückziehen, werde die Türkei „die Dinge selbst in die Hand nehmen“. Gleichzeitig warnte der Staatschef auch die Regierung in Moskau, die Assad im Kampf gegen die Rebellen unterstützt.

„Derzeit befinden sich zwei unserer zwölf Beobachtungsposten hinter der Linie des Regimes“, sagte Erdogan bei einer Kabinettssitzung in Ankara. In den vergangenen Tagen hatte sich die Situation zwischen den syrischen Truppen und der türkischen Armee in Idlib zugespitzt. Assads Armee beschoss am Montag türkische Stellungen. Dabei wurden acht türkische Soldaten und Zivilisten getötet. Die Türkei reagierte mit Vergeltungsangriffen. Diese forderten das Leben von mindestens 13 syrischen Armeeangehörigen. Es handelte sich um die heftigsten Gefechte, seit die Türkei im Jahr 2016 Truppen in das Nachbarland entsandte.

Erdogan spricht von „Wende“ im Syrienkrieg
In einem Telefongespräch mit Russlands Staatschef Wladimir Putin warnte Erdogan am Dienstag, der Angriff auf die türkischen Truppen sei ein schwerer Rückschlag für die „gemeinsamen Bemühungen, einen Frieden in Syrien durchzusetzen“. Am Mittwoch legte der türkische Staatschef nach: Künftig werde er nicht mehr dabei zusehen, wenn die türkisch-russischen Vereinbarungen verletzt würden, sagte Erdogan. Die Kämpfe dieser Woche markierten eine „Wende“ im Syrienkrieg. Alle künftigen Angriffe würden „in gleicher Art vergolten“.

Die Türkei und Russland hatten im September 2018 ein Abkommen geschlossen, um in Idlib eine groß angelegte syrische Offensive gegen die von der Türkei unterstützten islamistischen Milizen zu verhindern. Für die Region mit rund drei Millionen Einwohnern wurden seither diverse Waffenruhen vereinbart, zuletzt zu Jahresbeginn. Alle Feuerpausen wurden jedoch kurz nach ihrem Inkrafttreten gebrochen. Auch die zwölf Beobachtungsposten der türkischen Armee in Idlib sind Teil des Abkommens mit Moskau.

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