St. Ulrich im Greith

Der Kirchplatz wurde zum Reich der Tiere

Steiermark
03.02.2020 05:30

Zu Mariä Lichtmess standen bei der traditionellen Haustiersegnung in St. Ulrich im Greith (Bezirk Deutschlandsberg) Hühner, Hasen und Kälber im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Bei frühlingshaften Temperaturen fand am Sonntag in St. Ulrich im Greith die traditionelle Haustiersegnung statt. „Wir haben vor elf Jahren mit 20 Viecherln begonnen, heute kommen die Leute sogar aus der Oststeiermark und aus Kärnten zu uns“, freut sich Hans Lampl vulgo Hudner, der die Veranstaltung gemeinsam mit Johann Koinegg und Willi Malli organisiert, über das kontinuierlich steigende Interesse.

„Ich begrüße alle, die heute mit ihren Nutz-, Haus- und Kuscheltieren zur Feier gekommen sind“, so Pfarrer Markus Lehr nach dem Gottesdienst am Kirchplatz, der die vielen Menschen gar nicht fassen konnte.

Gottes Bund mit den Geschöpfen
So komme die liebevolle und aufmerksame Verbindung zu den Tieren zum Ausdruck: „Auch Gott geht einen Bund mit all seinen Geschöpfen ein.“ Ins Gebet schloss der Pfarrer auch jene Tiere ein, „die sich verlaufen haben, die hungrig sind und ausgesetzt wurden“.

Vertreter der Gemeinde St. Martin im Sulmtal verteilten Lichtmess-Krapfen. Und natürlich durften auch die Gstanzln der Lichtmess-Geiger aus Marhof nicht fehlen. „Wir haben heute einen Lostag. Der halbe Winter liegt hinter uns“, nahm Hans Lampl Bezug auf das beginnende Bauernjahr.

Ein alter Brauch
„Früher war es Brauch, zu Mariä Lichtmess die Futtervorräte zu kontrollieren. War schon mehr als die Hälfte verbraucht, so hieß es den Viehstand zu reduzieren oder Futter zuzukaufen.“

Die Dienstboten bekamen an diesem Tag ihren Jahreslohn ausbezahlt und hatten Gelegenheit, den Arbeitsplatz zu tauschen. Der Wechsel ging meist auf einer Brücke vor sich. Hatte ein Knecht dabei sein rechtes Hosenbein aufgekrempelt, signalisierte er, dass er bereits vergeben war.

Josef Fürbass, Kronen Zeitung

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