Export stieg kräftig

Sanfter Brexit: Steirische Wirtschaft atmet durch

Steiermark
31.01.2020 06:00

Ein wenig Erleichterung ist in der steirischen Wirtschaft zu vernehmen - nicht weil der Brexit heute Nacht tatsächlich stattfindet, sondern darüber, dass es zu keinem harten Bruch mit Großbritannien kommt. Vorerst ändert sich für die heimischen (Export-)Betriebe fast nichts, entscheidende Weichen werden erst gestellt.

Es klingt paradox: Seitdem die Briten 2016 für das Ausscheiden aus der EU votierten, wurden die Handelsbeziehungen der Steirer mit dem Königreich intensiver. 2018 lag Großbritannien in der Exportstatistik bereits auf dem vierten Platz, „und auch im ersten Halbjahr 2019 gab es wieder ein Plus von 24 Prozent“, sagt Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

„Viele Vorzieheffekte“
Wie ist das zu erklären? „Es gab natürlich viele Vorzieheffekte“, berichtet Robert Brugger, der Geschäftsführer des steirischen Internationalisierungscenter. Die Lager wurden aufgefüllt, denn ohne Einigung mit der EU hätte Chaos geherrscht.

Auch abseits davon entwickelten sich die Geschäfte gut, ein Großteil entfällt auf die Autobranche sowie die Maschinen- und Anlagenbauer. „Im Herbst haben wir das AVL-Werk in Coventry besucht. Statt zerknirschter Mitarbeiter gab es eine recht gute Stimmung.“

Kaum etwas ändert sich
Nach dreieinhalb Jahren Unsicherheit ist der Brexit nun Realität. Vorerst ändert sich kaum etwas, die Übergangsfrist, in der die Weichen gestellt werden, läuft. Brugger rechnet nicht damit, dass steirische Betriebe ihre britischen Standorte aufgeben. „Das Land bleibt ein attraktiver Markt.“ In Zukunft wird es jedoch wieder Zollverfahren geben. „Die Firmen haben dazu aber viel Kompetenz aufgebaut.“

Zitat Icon

Der Austritt Großbritanniens aus der EU ist aus Sicht der steirischen Wirtschaft sehr unerfreulich und wird uns fordern.

ÖVP-Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl

Durchatmen auch in der Landesverwaltung: Ein vorbereitetes Gesetz, das im Falle eines harten Brexit die Rechte der gut 1000 Briten in der Steiermark gesichert hätte, ist nun hinfällig. Die Entwicklungen bleiben aber spannend. Brugger: „Beim Brexit kann man nix voraussagen.“

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