Ganz ohne brisanten Aufreger ging die Landtagswahl doch nicht über die Bühne. Turbulenzen lösten nun irreführende Zahlen im Fall von Landesrat Christian Illedits aus. Statt 59 Vorzugsstimmen des SPÖ-Politikers wurde nur eine aus Ollersdorf an die Behörde gemeldet. Ob es sich dabei um Betrug handelt, wird jetzt ermittelt.
Den Fall ins Rollen gebracht hat der ÖVP-Bürgermeister in Ollersdorf, Bernd Strobl. Der Ortschef, der als „einer der größten SPÖ-Kritiker“ beschrieben wird, übte nach der Wahl heftige Kritik an dem absoluten Erfolg des roten Landeshauptmannes Hans Peter Doskozil. Dessen Parteifreund Christian Illedits blieb ein türkiser Seitenhieb nicht erspart. Schadenfroh angemerkt wurde, dass der Landesrat in seiner Zweitwohnsitzgemeinde Ollersdorf nur eine Vorzugsstimme erhalten habe. Dieses falsche Ergebnis wurde offiziell weitergeleitet. Wahlbeisitzer schlugen Alarm. Statt einer hatte Illedits tatsächlich 59 Vorzugsstimmen in Ollersdorf erhalten. 58 davon waren fälschlicherweise Landesrätin Daniela Winkler zugeschrieben worden.
„Die Kreiswahlbehörde hat das Ergebnis bereits korrigiert weitergeleitet“, erklärt Brigitte Novosel, Vorsitzende der Landeswahlbehörde. Sollte sich nach Prüfung der Causa der Verdacht eines Betruges erhärten oder gar bestätigen, wird das Strafgericht eingeschaltet. Ermittlungen sind im Gang.
Karl Grammer, Kronen Zeitung
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