Vertuschungsversuch

Streit eskalierte: Sohn stach auf seinen Vater ein

Steiermark
30.01.2020 05:45

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat im Sommer des letzten Jahres ein 27-Jähriger im steirischen Bezirk Leoben seinen Vater mit einem Küchenmesser attackiert. Er stach ihm achtmal in den Nacken- und Rückenbereich. Lebensbedrohlich verletzt, erteilte das Familienoberhaupt Redeverbot, um den Vorfall vor der Polizei zu vertuschen.

Schon lange schwelte zwischen einem 27-Jährigen und seinem Vater ein Streit. Der 56-Jährige kritisierte den Sohn, weil er arbeitslos war, seine Mutter aber hielt stets zu ihm und unterstützte ihn mit Geld. Auch als er auf einer Auslandsreise war, brauchte er ihre Hilfe. Das dürfte das Familienoberhaupt noch mehr in Rage gebracht haben.

Eskalation auf der Terrasse
Nach seiner Rückkehr, Mitte August, eskalierte die Situation beim gemeinsamen Mittagessen auf der Terrasse der Eltern. Wieder hagelte es Vorwürfe – bis es dem 27-Jährigen reichte: Er schnappte sich ein Küchenmesser und stach achtmal von hinten auf seinen Vater ein. Dann lief er weg.

„Hilfe! Er blutet, er blutet“
Seine Schwester alarmierte die Rettung. „Hilfe! Er blutet, er blutet!“, rief sie verzweifelt am Notruf und sprach auch von einem Messer. Der Rot-Kreuz-Mitarbeiter verständigte daraufhin die Polizei.

Familie Maulkorb verpasst
Genau das wollte der Vater eigentlich verhindern. Trotz seiner lebensgefährlichen Verletzungen sprach er ein Machtwort – und befahl seiner Familie zu schweigen. Mehr noch: Der Vorfall sollte vertuscht werden. Dafür verwischte die Mutter am Tatort Spuren und versteckte die Tatwaffe – sie wurde deswegen angezeigt.

Verdächtiger legte ein Geständnis ab
Der Angreifer kehrte kurz darauf zur Wohnung der Eltern zurück und wurde dort festgenommen. Lange Zeit schwieg auch er gegenüber der Polizei – damals ermittelte das Landeskriminalamt, Außenstelle Niklasdorf. Mittlerweile ist er zur Tat geständig, er wollte seinem Vater einen Denkzettel verpassen. Eine Tötungsabsicht bestreitet er aber.

Fluchtversuch vereitelt
Auch in Untersuchungshaft – laut einem Gutachten ist er zwar geistig abnorm, aber zurechnungsfähig – machte er von sich reden: Er zerschlug einen Plastikteller und schnitt sich mit einem Splitter, einen weiteren Splitter versteckte er in seiner Hose. Wegen seiner Verletzungen kam er ins Spital - und versuchte, sich nach einem Toilettengang von einem Justizwachebeamten loszureißen. Dieser konnte die Flucht aber verhindern.

Eine - noch nicht rechtskräftige - Anklage wegen versuchten Mordes liegt vor.

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