„Regelverstoß“

Twitter schränkt Account von Rechtspopulisten ein

(Bild: AP)

Twitter hat in Spanien wegen eines Tweets die Funktionen des Accounts der rechtspopulistischen Partei Vox eingeschränkt. Der Kurznachrichtendienst warf Vox „Verstoß gegen die Regeln“ des sozialen Netzwerkes vor.

Vox ist die drittstärkste Fraktion im Madrider Parlament. Ihr Account ist seit Dienstag voriger Woche eingeschränkt. Der Grund: Ein Tweet der Partei, mit dem man auf eine Aussage der Sprecherin der sozialistischen Regierung, Adriana Lastra, reagiert hatte.

Lastra hatte behauptet, Vox könne die LGTB-Community und die gleichgeschlechtliche Ehe „nicht ertragen“. Die Antwort der Partei auf Twitter: „Was wir nicht ertragen können ist, dass ihr in unsere Häuser eindringt und uns vorschreibt, wie wir leben und wie wir unsere Kinder erziehen sollen. Und noch weniger, dass ihr mit öffentlichen Geldern den Kindesmissbrauch fördert.“

(Bild: APA/AFP/Leon Neal)

Funktionen eingeschränkt
Twitter warf Vox daraufhin einen „Verstoß gegen die Regeln“ vor. Die Funktionen des Accounts seien deshalb eingeschränkt worden. Die Partei darf seitdem nur Direktnachrichten an ihre Follower schicken, aber zum Beispiel keine Tweets oder Retweets senden. Zur Entsperrung müsse der betreffende Tweet gelöscht werden. Vox weigert sich aber.

Es handle sich um einen „klaren Fall von Diskriminierung“ aus ideologischen Gründen, kritisierte Fraktionssprecher Iván Espinosa de los Monteros nach Medienberichten vom Mittwoch. Die Meinungsfreiheit der Partei werde willkürlich eingeschränkt. Man werde Twitter bei der Justiz in Spanien und auch in den USA anzeigen, sagte er.