Appell an BH Reutte

TBC-Abschüsse: Wild meidet „tödliches“ Gatter

Tirol
28.01.2020 09:00

Wegen TBC-Gefahr müssen in Kaisers im Lechtal noch 20 von ursprünglich festgelegten 58 Stück Rotwild erlegt werden - die „Krone“ berichtete. Weil herkömmliche Jagdmethoden scheiterten, wurde ein Wildgatter errichtet, das die Tiere nun aber meiden. Bürgermeister Norbert Lorenz fordert in einem Brief an die BH ein Umdenken.

Am 15. Jänner lief für die örtlichen Jäger die Frist ab, die fehlenden 20 Stück Rotwild auf waidmännische Art zu erlegen. Auch Bürgermeister Lorenz ist Jäger und war mit dieser offenbar unlösbaren Aufgabe ersatzweise betraut worden. Die BH Reutte und das Land ließen daraufhin das Wildgatter aktivieren, in dem die dort angefütterten Tiere möglichst in einer Aktion erlegt werden sollen.

Nur mehr Hirsche drin
In einem aktuellen Schreiben an die BH Reutte legt Lorenz nun die Schwierigkeiten erneut dar: „Zuletzt gingen nur die weniger vorsichtigen Hirsche ins Gatter, doch bei denen ist die Abschussquote schon zu 100 Prozent erfüllt.“ Das weibliche Rotwild – die eigentlichen Zuwachsträger für den Bestand – mied laut den Überwachungskameras das so genannte Reduktionsgatter. Und das, obwohl durch die Veterinärbehörde nur mehr dort Futter vorgelegt wurde. Lorenz glaubt: „Mit dem Schließen zweier Öffnungen, von insgesamt vier Toren, wurden die ohnedies sehr scheuen Tiere auf Wochen verunsichert.“

Das Jahr abwarten?
Der Bürgermeister schlägt nun ein Umdenken vor: Man solle das heurige Jahr abwarten und den Jägern die Chance lassen, die 20 Stück Rotwild (plus 5 Stück zu erwartender Zuwachs) doch noch zu erlegen. „Am 15. Dezember ziehen wir eine Bilanz. Das Reduktionsgatter bleibt stehen, wir können es dann immer noch im Notfall aktivieren.“

Kontraproduktive Folgen
Die derzeitige Situation sei jedenfalls kontraproduktiv: Die ersten Tiere weichen laut Lorenz bereits auf die Sonnenseite des Kaisertals aus, wo dadurch Forstschäden zu erwarten seien. Der Stress des Wildes, weil die Fütterung außerhalb des Gatters nun wegfalle, führe die Seuchenbekämpfung ad absurdum. Viel Diskussionsbedarf . . .

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