Zukunftssorge

Haus Ehrenberg sucht Pflegekräfte in Spanien

Tirol
28.01.2020 14:00
Der eklatante Mangel an Pflegekräften in den Altenheimen zwingt die Leitungen, in der Rekrutierung außergewöhnliche Wege zu gehen: Das Reuttener Haus Ehrenberg versucht sein Glück in Spanien, wo die Jugend kaum Arbeit findet.

Sozialbetreuer, Krankenpfleger, Pflegefachassistent, Pflegeassistent, Heimhelfer – die gesamte Palette der Pflegeberufe ist im Reuttener Alten- und Pflegeheim Haus Ehrenberg „zur Ergänzung unseres motivierten Teams“ ausgeschrieben. Und das, obwohl der Bezirk Reutte prozentual im Vergleich mit allen anderen Bezirken am wenigsten Betten anbieten kann. Händeringende Suche nach Pflegekräften – ein Schicksal, das nicht nur das Haus Ehrenberg betrifft.

„Müssen in die Zukunft schauen“
„Noch können wir annähernd alle Positionen besetzen“, gibt sich Stephan Mayr, der Heimleiter des Hauses Ehrenberg unaufgeregt, „aber wir müssen in die Zukunft schauen.“ Und die sieht bekanntlich in Punkto Pflegenachwuchs alles andere als rosig aus. Dies bewegte die Reuttener Heimträger – auch jene des Gemeindeeigenen Pflegeheimes „Haus zum guten Hirten“ - zu einem in Tirol bisher einzigartigen Schritt: die Rekrutierung von jungen Pflegekräften in einem EU-Land, in dem die Jugendarbeitslosigkeit besonders hoch ist. „Eine hierzulande bekannte, spezialisierte Agentur wurde beauftragt, in Spanien jungen Leuten den Beruf der Pflegeassistenz schmackhaft zu machen“, berichtet Mayr.

Hoffen auf 10 - 15 Spanische Kollegen
Zurzeit läuft auf der Iberischen Halbinsel das Auswahlverfahren. Ist die Suche (bis Mai) erfolgreich, werden bereits vor Ort Sprachkurse angeboten. „Wir hoffen, dass zwischen zehn und fünfzehn zukünftige Pflegeassistenten den Weg ins Außerfern finden“, präzisiert Katharina Storf, Leiterin des Pflegedienstes, „die Ausbildung an der Pflegeschule beginnt dann im April 2021.“ Das erste Halbjahr des „Schnupperns“ soll der Eingewöhnung und der Verbesserung der Sprache dienen. Im September 2022 wird die duale Ausbildung in Theorie und Praxis abgeschlossen sein. Das Projekt wird über die Regionalförderung vom Land Tirol finanziell unterstützt. Storf: „Ich glaube, diejenigen, die zu uns kommen, nehmen es ernst und werden die Sache durchziehen. Sonst hätten sie nicht die vorherigen Mühen auf sich genommen.“

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