Stewardess im Spital

Coronavirus: Erster Verdachtsfall in Wien

Wien
26.01.2020 01:26

In Wien gibt es den ersten Verdachtsfall auf eine Infektion mit dem Coronavirus. Es handelt sich um eine Flugbegleiterin, die seit 24. Jänner in Wien ist und vor einigen Tagen in Wuhan gewesen sein soll. Sie befindet sich derzeit auf der Isolierstation des Kaiser-Franz-Josef-Krankenhauses. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betonte, es bestehe kein Grund zur Sorge, die Spitäler der Stadt seien „exzellent auf eine derartige Situation vorbereitet“.

Die chinesische Staatsbürgerin wurde am Samstagabend als Verdachtsfall mit einer grippalen Symptomatik in der 4. Medizinischen Abteilung des Spitals aufgenommen. „Wir können nicht ausschließen, dass diese Frau mit dem Coronavirus infiziert ist“, so der ärztliche Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbundes, Michael Binder.

Warten auf endgültige Ergebnisse
Die Untersuchungen liefen auf Hochtouren. Bis endgültige Ergebnisse zu erwarten seien, könne es bis zu 48 Stunden dauern, so Binder. Die Bestimmung laufe über das Institut für Virologie der MedUni Wien. Gleichzeitig werde über das Gesundheitsamt Wien eine Überprüfung der Kontaktpersonen der erkrankten Chinesin erfolgen.

Hacker: „Spitäler exzellent auf eine derartige Situation vorbereitet“
„Ich bin froh, dass die Wiener Spitäler exzellent auf eine derartige Situation vorbereitet sind. Es besteht daher kein Grund zur Sorge. Die Patientin ist im Kaiser-Franz-Josef-Spital in besten Händen und es wird alles unternommen, um so rasch wie möglich, Gewissheit darüber zu bekommen, ob die Frau tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert ist“, betonte der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Tropenmedizinerin: „Nicht so ansteckend wie Grippevirus“
Reise- und Tropenmedizinerin Ursula Wiedermann-Schmidt von der MedUniWien beruhigte bereits jüngst: „Das Coronavirus dürfte bei Weitem nicht so ansteckend sein wie Influenza, und die Fälle in China mit tödlichem Ausgang betrafen vorwiegend Personen mit Vorerkrankungen.“ 

Die Coronavirus-Erkrankungen, auch jene, die jetzt in Europa festgestellt würden, seien bisher alle mit Reisen nach Wuhan etc. in China in Verbindung zu bringen, so Wiedermann-Schmid. In Wien sei das Zentrum für Virologie diagnostisch gerüstet.

„Man kann das Virus wieder zum Verschwinden bringen“
Das Virus sei dem SARS-Erreger sehr ähnlich. „Wenn es gelingt, die Verbreitung einzugrenzen, kann man das Virus wieder zum Verschwinden bringen“, erklärte am Samstag dazu der Wiener Virologie-Doyen Franz X. Heinz. Die SARS-Erkrankung hatte 2002/2003 mit weltweit rund 8000 Erkrankungen und rund 800 Todesfällen für Aufsehen gesorgt.

Bereits mehr als 50 Tote und 1600 Infizierte in China
Bestätigte Coronavirus-Fälle wurden zuletzt aus Frankreich, den USA, Kanada, Australien und asiatischen Ländern wie Japan, Thailand, Vietnam, Singapur und Taiwan gemeldet. Aus den US-Großstädten Seattle und Chicago wurde bis Freitag jeweils eine Erkrankung gemeldet. Das chinesische Staats-TV berichtete am Sonntag über mittlerweile 56 Todesopfer und knapp 1600 Infizierte in der Volksrepublik.

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