Nach Befragung:

Mehr Sicherheit für die Patienten

Klinikum Freistadt

(Bild: © Harald Dostal)

Welche Konsequenzen zieht die Gesundheitsholding des Landes Oberösterreich aus ihrer Mitarbeiterbefragung zur Patientensicherheit, die ja auch einige brisante Antworten geliefert hat? „Wir werden gerade bei den Themen, wo es weh tut, besonders hinschauen“, verspricht Vorstandsdirektor Dr. Harald Schöffl.

26 für das Sicherheitsklima wichtige Themen wurden in den acht Spitalsstandorten der OÖG abgefragt: „In 17 davon ist ein Handlungsbedarf zur Stärkung des Sicherheitsklimas gegeben“, lautet die Kürzestzusammenfassung der Ergebnisse, siehe Details hier.

Konsequenzen kommen  gewiss
Die nötigen Konsequenzen werden so formuliert: Etablierung einer medizinischen Fehlerkultur bei Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen und Führungspersönlichkeiten auf allen Ebenen. Optimierung der Kommunikation und der Feedbackkultur. Stärkere Fokussierung im Unternehmen auf Maßnahmen zur Patientensicherheit und Besprechung von Problemen in diesem Bereich (z.B. Briefings bei Dienstbeginn, vor Operationen, etc.). Stärkung der Teamarbeit zwischen Ärzten, Ärztinnen und Pflegepersonen.

Wissenschaftliche Begleitung geht weiter
„Es macht keinen Sinn, die Ergebnisse nach außen zu tragen und dann zu sagen, es ist halt so und wir hoffen, dass es besser wird“, sagt Vorstand Schöffl: „Arbeitsaufträge, Fokusgruppen und viel Kommunikation werden nötig sein. Sowie auch weitere wissenschaftliche Begleitung.“

(Bild: Dostal Harald)

Weiter steigende Patientenzahlen
Das unterstreicht auch Univ.-Prof. Jürgen Osterbrink von der Medizinischen Privatuni in Salzburg: „Man kann nicht mitten im Galopp aufhören. Sondern man muss an der Sicherheit weiter arbeiten. Erst recht, weil das Thema mit steigenden Patientenzahlen und im Alter zunehmend multimorbiden (an mehreren Krankheiten zugleich leidenden) Menschen immer wichtiger wird.“ Andere Spitalsträger haben solche Studien übrigens nicht offengelegt.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung