„Brauchen Ausbau“

SPÖ und IV für zweites Pflicht-Kindergartenjahr

Politik
24.01.2020 15:50

Die SPÖ fordert anlässlich des Tags der Elementarbildung ein zweites kostenloses, verpflichtendes Kindergartenjahr und den massiven Ausbau von Kindergärten mit entsprechenden Öffnungszeiten. Auch die Industriellenvereinigung (IV) will ein zweites Pflicht-Kindergartenjahr, die ÖGB-Frauen verlangen einen Rechtsanspruch auf einen Gratis-Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr.

„Bekenntnisse zu Kindergärten als erste Bildungsstätten reichen nicht, wenn wir nicht endlich das zweite Kindergartenjahr umsetzen. Hier müssen wir rasch Nägel mit Köpfen machen; die vagen Ankündigungen im Regierungsprogramm sind mir zu wenig“, so SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid am Freitag.

„Es braucht einheitliche Standards“
Kritik übte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer am derzeitigen „Flickwerk aus unterschiedlichen strukturellen, organisatorischen und pädagogischen Rahmenbedingungen“. Daher müsse die Erarbeitung einheitlicher Qualitätsstandards durch den neuen Beirat für Elementarpädagogik möglichst rasch angegangen werden. Zudem wäre es sinnvoll, „einen Piloten für ein öffentlich finanziertes Studium für Elementarpädagogik einzurichten“.

Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) wiederum setzt sich für bessere Rahmenbedingungen für das pädagogische Personal ein. „Wir fordern neben einem einheitlichen Bundesgesetz, dass 25 Prozent der vereinbarten Arbeitszeit für Vor- und Nachbereitungsarbeiten genutzt werden soll.“ Die NEOS plädieren für einheitliche Qualitätsstandards auf Bundesebene samt besserem Betreuungsschlüssel.

Kosten und Öffnungszeiten größte Probleme
Die Arbeiterkammer veröffentlichte am Donnerstag eine Umfrage, wonach besonders hohe Kosten und knapp bemessene Öffnungszeiten in den Kindergärten die Vereinbarkeit von Job und Familie für viele Eltern zu einem Balanceakt machen. Knapp 18 Prozent der Eltern, die an der Befragung teilgenommen haben, nehmen keine Betreuung in Anspruch. Zwei Drittel von ihnen verzichten jedoch nicht freiwillig darauf, sondern entweder wegen der Höhe der Kosten (26 Prozent), der mangelhaften Öffnungszeiten (24), dem fehlenden Angebot (14) oder der mangelnden Qualität in Bezug auf Personal, Ausstattung oder Essen. Für fünf Prozent jener, die keine Betreuung in Anspruch nehmen, war die Entfernung zu weit.

Als großes Manko sehen Eltern auch, dass es vor allem für kleinere Kinder Engpässe in der Betreuung gibt, die nicht den Anforderungen eines möglichst raschen Wiedereinstiegs von Frauen nach der Elternkarenz entsprechen. Für 43 Prozent der Befragten war es sehr schwierig oder schwierig, einen Krippenplatz zu bekommen. Auch bei Tageseltern zeigte sich eine ähnlich schwierige Situation.

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