Im Pongau

Tierische Retter probten für den Ernstfall

Salzburg
24.01.2020 11:00

Die Suchhundestaffel der Salzburger Bergrettung bereitet sich derzeit in Altenmarkt-Zauchensee auf Lawinenabgänge und Unfälle in den Bergen vor. 37 Mal rückten die Einsatzkräfte 2019 mit den Tieren aus.

Es ist eng, kaum Luft zum Atmen und stockfinster. Die Chancen, sich allein aus den steinharten Schneemassen zu befreien, sind gering. Dann plötzlich ein Hundebellen, das schnell näher kommt. Jetzt kann es sich nur mehr um Minuten handeln, bis der Suchhund die Einsatzkräfte zu dem Verschütteten bringt.

Eine Situation, die den Salzburger Bergrettern nur zu gut bekannt ist. 35 Hundeführer aus allen Bezirken probten seit vergangenem Wochenende mit ihren Vierbeinern in Altenmarkt Zauchensee für den Ernstfall, also den Abgang einer Lawine. „Wir haben für die Übung sieben Personen abseits der Piste vergraben. Da schicken wir die Hunde dann hinauf“, erklärte Wolfgang Waraschitz, Hundeführer und Bergretter aus Rauris. 

Suche nach „Opfern“ dauerte nur Minuten
Nachdem die Personen vergraben waren, ging es auch schon los. Aufgeregt sprangen die Suchhunde um ihre Besitzer herum. „Such!“, rief Hundeführer Gerhard Reischl aus Altenmarkt. Und schon stürmte Hündin Jessy den Hang hinauf. Nach nur wenigen Minuten schlug der Vierbeiner bereits an. Eine Spürnase, die in der Vergangenheit schon Dutzenden Verschütteten das Leben gerettet hat. 

„Das Allerwichtigste ist sicher das Vertrauen zum Tier. Ein Hundeführer muss seinen Hund lesen können. Allein die kleinste Bewegung lässt schon auf viele Details schließen“, betonte Roland Pfund, Ortsstellenleiter in Bad Gastein. Sein „Diego“ ist schon ein älterer Herr, im Ortsgebiet dafür aber schon bestens bekannt. „Wenn ich mit den Skiern die Piste runter fahre, setzt er sich derweil in die Gondel und fährt selbstständig runter“, lachte der Hundeführer mit Blick auf seinen tierischen Begleiter.

„Charakter muss zum Herrchen passen“
Die Vierbeiner holt die Bergrettung aus einer Hundeschule in Deutschland. „Wir achten dabei weniger auf die Rasse, als viel mehr auf den Jagdinstinkt. Auch der Charakter des Hundes muss zum Besitzer passen“, ergänzte Maria Riedler, Pressesprecherin der Bergrettung. 37 Mal rückten die Bergretter mit der Suchhundestaffel im vergangenen Jahr aus. „Wir freuen uns auch immer sehr über Nachwuchs aus allen Bezirken“, bekräftigte Hundeführer Markus Egger.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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