Tränen vorm TV-Gerät

Meghans Vater: „Ich war neidisch auf Charles“

Adabei
23.01.2020 09:07

Herzogin Meghans Vater Thomas Markle hat zugegeben, dass er vor dem TV-Gerät geweint hat, als er zuschauen musste, wie seine Tochter von ihrem Schwiegervater Prinz Charles im fernen England zum Altar geführt wurde. Er sei dem Thronfolger dankbar gewesen, enthüllte er in einem TV-Interview, zugleich war er aber auch „neidisch auf Prinz Charles“. 

Es war ein familiäres Drama, das sich da vor zwei Jahren vor der Hochzeit von Prinz Harry mit der US-Schauspielerin Meghan Markle abspielte. Ein massiver Herzinfarkt zwang ihren Vater, wie er jetzt in dem TV-Interview noch einmal schilderte, seine Teilnahme an der „Royal Wedding“ kurzfristig abzusagen. Die Ärzte, die im Stents gesetzt hatten, rieten von dem weiten Flug nach Großbritannien ab. 

„Ich war neidisch“
Dabei habe er seine Tochter doch unbedingt zum Altar führen wollen. „Ich wünschte, ich hätte das sein können. Ich schätze es sehr, dass Charles für sie da war und sie zum Altar geführt hat.“ Dann gibt er zu: „Ich war neidisch auf ihn. Ich wollte das wirklich tun. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig deswegen geweint habe.“

Bis heute könne er diesen Moment nicht vergessen. „Meine Tochter sah einfach wunderschön aus und es war eine nette Hochzeit.“

„Sie wirft alles weg für Geld“
Dass seine Tochter jetzt ihre royalen Aufgaben einfach zurückgelegt hat, ist eine Enttäuschung für den 75-Jährigen. „Es ist enttäuschend für mich, weil sie eigentlich den Traum aller Mädchen erreicht hat“, sagte Markle. Jedes kleine Mädchen wolle eine Prinzessin sein. „Nun wirft sie das alles weg für Geld, so wie es aussieht.“ Das sei „beschämend“ für ihn. Er warf Meghan und Prinz Harry (35) zudem vor, die Königsfamilie zu zerstören. „Sie verwandeln sie in einen Walmart mit einer Krone drauf“, sagte er in Anspielung auf eine große Supermarktkette in den USA.

Thomas Markle liegt seit längerer Zeit mit seiner Tochter im Clinch. Nicht nur wegen seines Nichterscheinens bei der Hochzeit gab es Unstimmigkeiten. Zuvor hatte er gegen Bezahlung für gestellte Paparazzi-Fotos posiert, die ihn bei Reisevorbereitungen zeigen sollten. Seitdem meldete er sich immer wieder in der Boulevardpresse mit Vorwürfen gegen seine Tochter, Harry und die Königsfamilie zu Wort.

„Sie war mein Stolz“
In der einstündigen Dokumentation zeigt sich Thomas Markle aber auch als sehr liebevoller Vater, wenn er über Meghans Kindheit und Jugend berichtet. „Sie war meine wichtigste Beziehung, mein Stolz und meine Freude“, sagt er immer wieder. Zu sehen sind dazu private Fotos und Videos von Meghan im Urlaub oder bei der Aufführung eines Schultheaters. Gezeigt werden auch Aufnahmen aus der Anfangszeit von Meghans Karriere als Schauspielerin, als sie sich in knappen Outfits in Szene setzen musste.

Teilweise fand das Interview in Mexiko in Thomas Markles Haus am Meer statt, teilweise in Los Angeles, wo er und Meghan zum Teil gemeinsam gelebt haben. Thomas Markles Stimme wird oft brüchig, wenn es um die Auseinandersetzungen mit seiner Tochter geht. Er spricht offen über Geld, das ihm seine Tochter gegeben habe. Ein, zwei Mal habe er sie auch darum gebeten, berichtet er. Aber es sei „nur um ein paar Tausender“ gegangen. Darüber habe es auch Streit gegeben.

Von Paparazzi belagert
Als die Beziehung zwischen Meghan und Prinz Harry bekannt wurde, sei er von Paparazzi belagert worden, berichtet Markle. Außer dem Ratschlag, mit niemandem zu sprechen, habe er keinerlei Unterstützung von den Royals bekommen. „Die Königsfamilie hat niemals jemanden hierher geschickt, um mich zu beraten oder irgendetwas für mich zu tun“, klagt er.

Reuevoll zeigt er sich zu den Paparazzi-Fotos. Er gibt zu, Harry und Meghan angelogen zu haben, als die ihn nach den Fotos fragten. Er habe es einfach abgestritten. Bitter sei die Beziehung geworden, als er das Paar wenige Tage vor der Hochzeit angerufen habe, um seine Teilnahme an der Hochzeit abzusagen. Harry habe ihm gesagt: „Wenn du auf mich gehört hättest, wäre dir das nicht passiert“, berichtet Markle. Das habe er als sehr unfreundlich empfunden und geantwortet: „Schade, dass ich nicht gestorben bin, sonst hättet ihr so tun können, als wäret ihr traurig.“ Das sei das letzte Gespräch zwischen ihm und den beiden gewesen. Er sei sehr verletzt, dass ihn Meghan offenbar aus ihrem Leben gestrichen habe.

„Zeit, sich um Daddy zu kümmern“
Meghan klagt inzwischen gegen die britische Zeitung „Mail on Sunday“, weil diese Teile eines persönlichen Briefs veröffentlichte, den sie ihrem Vater Monate nach der Hochzeit geschrieben hatte. Bekommen hatte die Zeitung die Auszüge von Thomas Markle. Er habe sich gegen eine Diffamierungskampagne wehren müssen, begründet der den Schritt. „Ich werde mich verteidigen. Und ich werde dafür bezahlt werden“, sagt Markle. Harry, die Royals und Meghan seien ihm etwas schuldig. Meghan habe ihm versprochen, ihn zu versorgen, wenn er alt sei, sagt der 75-Jährige. „Es ist Zeit, sich um Daddy zu kümmern.“

Rückzug nach Kanada
Meghan und Harry hatten kürzlich angekündigt, von ihren royalen Aufgaben teilweise zurückzutreten und finanziell unabhängig werden zu wollen. Nach Beratungen innerhalb der Königsfamilie entschlossen sich die beiden dann zu einem radikaleren Schnitt. Sie werden künftig ihre Titel „Königliche Hoheit“ nicht mehr verwenden und auch keine royalen Aufgaben mehr übernehmen. Das Paar hält sich derzeit mit seinem acht Monate alten Sohn Archie in Kanada auf. Thomas Markle sieht das alles mit Unbehagen. „Ich glaube, sie verwandeln sich in verlorene Seelen.“

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(Bild: kmm)



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