Als Schild benutzt

Verkäuferin wurde gleich zweimal zum Raubopfer

Niederösterreich
23.01.2020 06:03

Raubopfer zu werden - das mag man sich gar nicht vorstellen. Eine Supermarkt-Angestellte durchlebte diesen Horror gleich zweimal - am gleichen Arbeitsplatz! Zuletzt im Vorjahr, als „ihre“ Filiale in Niederösterreich von einer litauischen Bande überfallen - und sie zum lebenden Schutzschild der Täter wurde.

Eine Hand um den Hals, eine Pistole an der Schläfe, so zerrte einer der Räuber die Frau am 16. Februar 2019 aus der Billa-Filiale in Günselsdorf (Bezirk Baden). Sie hatte sich dort zuerst verstecken und den Alarm auslösen können, während ihre vier Kolleginnen gefesselt worden waren.

„Habe ihn angebettelt, dass er mir nichts tut“
Als die Polizei anrückte, kam es zur Schussabgabe, in der entstandenen Panik bekam ein Täter dann die 34-Jährige zu fassen: „Ich habe ihn angebettelt, dass er mir nichts tut“, erinnert sie sich im Wiener Neustädter Gericht. Als der Täter mit ihr dann in ein Auto steigen wollte, beschloss sie zu flüchten: „Ich dachte, wenn er mich erschießt, ist‘s auch wurscht.“ Tat er nicht.

Die Frau weint im Gericht. Es geht ihr schlecht. Schon 2015 war sie im selben Supermarkt überfallen und zusammengeschlagen worden. Drei Jahre versuchte sie, das Erlebte in der Therapie zu verarbeiten - und dann das.

Von den fünf Angeklagten - arbeitslose, zahlreich vorbestrafte Männer aus Litauen zwischen 23 und 37 Jahren - sind bis auf zwei alle geständig. Federführend soll der Drittangeklagte sein, just der will von nichts etwas wissen. Er soll mehrere gleiche Raube in Österreich geplant haben. Der Prozess wird fortgesetzt.

Silvia Schober, Kronen Zeitung

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