Außenamt-Cyberangriff

Schallenberg: „Der Brand ist noch nicht gelöscht“

Politik
22.01.2020 14:11

Die massive Cyberattacke auf das Außenministerium in Wien ist noch nicht zu Ende. Obwohl Experten des Ministeriums unter Mithilfe von Fachleuten des Bundesheeres seit 3. Jänner mit Hochdruck daran arbeiten, den Angriff auf die internen IT-Systeme abzuwehren, konnte Außenminister Alexander Schallenberg am Mittwoch noch immer keine Entwarnung geben. Weder kenne man die Hintermänner noch konnte man die Attacke stoppen. „Der Brand konnte noch nicht gelöscht werden“, sagte Schallenberg im Nationalrat.

Schallenberg bezeichnete am Mittwoch die Angriffe auf die IT-Systeme als „gezielt“ und „massiv“, das Ziel sei „Informationsbeschaffung“. Dass sie mittlerweile wochenlang andauern, sei „leider heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr“. Der Außenminister konnte zwar keine Entwarnung geben, aber immerhin attestieren: „Es ist kein Abfluss an Informationen festgestellt worden. Alle Services für die Bürger funktionieren und sind sicher“, Gefahr habe „zu keinem Zeitpunkt“ bestanden. Aus ermittlungstechnischen Gründen wurden keine weiteren Details genannt.

Dank an Experten für „unermüdliche Arbeit und Einsatz“ 
Schallenberg bedankte sich auch bei allen involvierten Beamten und Mitarbeitern für die „unermüdliche Arbeit, gute Zusammenarbeit und den großen Einsatz“. Hilfe und Unterstützung sei auch aus dem Kanzleramt sowie anderen Staaten gekommen. Es werde rund um die Uhr an der Lösung des Problems gearbeitet.

Bereits zuvor hatte das Ministerium die Hackerangriffe als „schwerwiegend“ bezeichnet. Die Schwachstellen seien allerdings rasch erkannt und Gegenmaßnahmen umgehend eingeleitet worden. Völlig unter Kontrolle konnte das Problem aber noch nicht gebracht werden.

Wirbel um Hackerangriff auf ÖVP-Server im September
Erst im September hatte es Aufregung um einen Hackerangriff auf die Server in der ÖVP-Bundeszentrale gegeben. Laut der Partei sollen sich der oder die Hacker am 27. Juli Zugang zu den Systemen verschafft und bis Ende August 1,3 Terabyte Daten „exfiltriert“ haben. Eine Spur führte in diesem Fall nach Frankreich: Daten wurden auf einen französischen Server transferiert. Bereits vor der Nationalratswahl 2017 war die ÖVP-Homepage nach einem Hackerangriff kurzzeitig nicht erreichbar gewesen.

2016 waren die Websites des Parlaments und verschiedener Ministerien Opfer von Cyberattacken, im Juli 2011 waren die Homepages von SPÖ und FPÖ von Hackern angegriffen worden.

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