Datenschutz

DSGVO: Bereits 114 Millionen Euro Geldstrafen

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Über 160.000 Meldungen über Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten hat es in den 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein seit Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gegeben. Laut der jüngsten „DSGVO Data Breach“-Umfrage der globalen Anwaltskanzlei DLA Piper haben Regulierungsbehörden insgesamt bereits 114 Millionen Euro an Bußgeldern verhängt, davon die höchsten in Frankreich, Deutschland und Österreich mit jeweils 51, 24,5 und 18 Millionen Euro. Die meisten Datenschutzverstöße wurden in den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien gemeldet. Österreich liegt mit 1644 Meldungen an 14. Stelle.

Die mit 50 Millionen Euro höchste Geldbuße verhängte die französische Datenschutzbehörde im Vorjahr über Google. Diese Entscheidung betraf allerdings die Verarbeitung personenbezogener Daten zu Werbezwecken ohne ausreichende Zustimmung der Betroffenen sowie Verstöße gegen den Transparenzgrundsatz, jedoch keine Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten.

Sabine Fehringer, Datenschutz-Expertin und Partnerin im Wiener Büro von DLA Piper, kommentiert: „Das Thema Datenschutz hat seit Einführung der DSGVO rasant an Bedeutung gewonnen. Die Anzahl der Meldungen von Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten ist im Vergleich zu unserem Bericht im Vorjahr um zwölf Prozent gestiegen. Man sieht auch deutlich, dass die Regulierungsbehörden bereits ihre Befugnisse ausüben.“

Verhängte Strafen „noch recht niedrig“
Die Summe von insgesamt 114 Millionen Euro bislang verhängter Strafen scheint Fehringer „allerdings noch recht niedrig“, wenn man den möglichen Maximalbetrag von bis zu vier Prozent des gesamten weltweit erzielten Jahresumsatzes im Auge behalte.

„Wir stehen hier wohl noch am Anfang einer Entwicklung. Ich rechne mit einem deutlichen Anstieg an Verfahren seitens der Behörden und mit einigen Multi-Millionen-Geldbußen im kommenden Jahr.“