„Eine Frechheit, dass man eine ältere Frau einfach stehen lässt, weil es sich offenbar finanziell nicht auszahlt“, schäumte Werner Obermüller, Sohn der 89-Jährigen. Er hatte seine Mutter Franziska am Morgen zur Kontrolle ins Spital gebracht, war dann ins Büro gefahren. Kurz vor Mittag kam dann ihr verzweifelter Anruf: „Kein Taxifahrer will mich mitnehmen.“
Sohn musste einspringen
Der Sohn, ein selbstständiger Wirtschaftsprüfer, schaufelte sich die Zeit frei, sprang ins Auto und brachte die Mama vom Spital ins acht Kilometer entfernte Seniorenheim nach Leonding-Hart. „Wenn ich vorher gewusst hätte, dass die Taxler meine Mutter stehen lassen, hätte ich mir die Zeit gleich anders eingeteilt“, ärgert sich der Sohn.
„Kaum ein Drittel hat einen Abrechnungsvertrag“
Robert Riedl von der Taxiinnung der Wirtschaftskammer hat eine Erklärung: „Kaum ein Drittel der Taxiunternehmen in Linz hat einen Abrechnungsvertrag mit der Krankenkasse. Dann ist so ein Transportschein für sie nichts wert, die Fahrer lehnen die Fuhr ab.“ Vor Spitälern würden sich öfter solche Szenen abspielen.
Markus Schütz und Philipp Zimmermann, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.