Trainer-Ikone

Magath: Das ist seine Aufgabe bei der Admira

Fußball National
20.01.2020 16:10

Felix Magath kehrt ins Fußballgeschäft zurück. Der 66-Jährige, als Aktiver mit Deutschland zweimal Vize-Weltmeister, als Trainer dreimal deutscher Meister, wird künftig als Leiter von „Flyeralarm Global Soccer“ beim deutschen Drittligisten Würzburger Kickers (bei der Präsentation in Würzburg sorgte er mit einem Tee-Spruch für Lacher - siehe Video oben) und dem FC Admira werken. Die Ziele sind nicht gerade nieder angesetzt.

„Ich will mit den Admira-Verantwortlichen dem Fußballsport hier Impulse geben“, sagte Magath bei seiner Präsentation am Montag in einem Wiener Ringstraßenhotel. „Das Ziel ist, dass die Admira wieder einmal eine Rolle spielt, wie das vor Jahren eine war. Als sie noch Admira Wien hieß und um die deutsche Meisterschaft gespielt hat“, meinte der Deutsche. „Das werden wir natürlich jetzt nicht mehr erreichen“, scherzte Magath.

In der Bundesliga soll sich die Admira aber in den kommenden Jahren nicht wie aktuell mit Abstiegssorgen beschäftigen. „Wir wollen einmal um die ersten Plätze kämpfen. Das ist unser Ziel, davon bin ich überzeugt und das werden wir mit den Verantwortlichen angehen“, betonte Magath selbstbewusst. Er habe die Mannschaft bisher einmal live beobachtet: Beim 0:3 gegen Rapid in der Südstadt Mitte Dezember.

Die Würzburger spielen derzeit in der 3. Liga und sind aktuell Tabellen-13. Die Admira kämpft als Zehnter um den Klassenerhalt. Beide Vereine werden von Flyeralarm gehörig alimentiert. Seit drei Jahren erwarb die Online-Druckerei bei den Niederösterreichern Anteile und baute ihr Sponsoring dann aus. Flyeralarm-Chef Thorsten Fischer freute sich, mit Magath nun einen „Sparringspartner, Mentor und Taktgeber“ bei seinem Fußballprojekt begrüßen zu dürfen. Der „Königstransfer“ soll bei den Kickers ebenso wie bei der Admira an den Basics arbeiten. „Wir wollen den Fußball zurück zu den Wurzeln einfacher machen“, so Fischer.

Magath, der während seiner Trainer-Karriere den Beinamen „Quälix“ für seine fordernde Trainingsarbeit verpasst bekam, will den Menschen, also den Spieler, in den Fokus rücken. „Ich bin nicht jemand, der die Taktik in den Vordergrund stellt“, bekräftigte er.

Im Vergleich mit Ralf Rangnick und dessen Arbeit bei den Red-Bull-Klubs in Leipzig und Salzburg sahen die Beteiligten wenige Parallelen. „Ich bin derjenige, der für Fußballsport steht, und überzeugt, dass man einen Verein vorwärtsbringen kann, ohne dass es viel Geld bedarf“, meinte Magath. Fischer betonte, dass man sich von der Größe und dem Investment nicht mit Red Bull vergleichen wolle.

Magath wurde 1982 und 1986 mit Deutschland Vize-Weltmeister. Mit Bayern München und dem VfL Wolfsburg holte er als Trainer Meistertitel. Zuletzt war er bis Ende 2017 Coach von Shandong Luneng Taishan in China. Ein Engagement bei der Wiener Austria hatte sich zuvor laut Magath „leider zerschlagen. Da war zu sehen, dass ich eine Affinität zu Wien habe.“

Bei der Admira will er sich nun vorerst einen Überblick verschaffen. Dass Würzburg einen höheren Stellenwert als die Südstädter habe, sei nicht richtig. Nicht ausschließen könne man, dass künftig Synergien zwischen den beiden Vereinen genutzt werden. „Natürlich kann es sein, dass ein Spieler von einem Klub zum anderen wechselt, um ihn weiterzubringen“, erklärte der ehemalige Starcoach.

Admira-Trainer Klaus Schmidt soll indes weiter ruhig schlafen können. Auf der Betreuerbank sehe er sich nicht mehr, verriet Magath. „Ich würde es mir schon zutrauen, noch als Trainer zu arbeiten. Aber ich weiß, wie alt ich bin und dass sich die Zeiten verändert haben.“ Er sehe sich mehr als Unterstützer der Coaches. „Ich kann mich nur einbringen und Ratschläge geben. Aber es ist jedem (Trainer, Anm.) überlassen, was er davon mitnimmt.“

Wie lange er seinen Posten ausfüllen will, ließ Magath offen: „Es ist so, dass wir so lange zusammenarbeiten, wie es Spaß macht. Ich sehe das als mein letztes Projekt im Fußball. Ich bin immer noch gerne im Fußball, aber ich sehe, dass die Zeit voranschreitet.“

Admira-Präsident Philip Thonhauser, seines Zeichens auch Aufsichtsratschef der Bundesliga, sah durch die Personalie Magath auch einen Schritt nach vorne für die Liga. „Die Liga ist im Aufwind und wir wollen eine Rolle mitspielen. Ich freue mich auf die Impulse, die von Felix kommen. Es ist ein unglaubliches Potenzial an Know-how, das auf uns zukommt.“

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(Bild: KMM)



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