Empfang mit Kapelle

Erster Nachtzug nach Brüssel kam pünktlich an

Österreich
20.01.2020 13:52

Die ÖBB sind um eine Fernverbindung reicher: Am Sonntag fuhr der erste Nachtzug von Wien nach Brüssel ab, am Montagvormittag kam der Nightjet an seinem Ziel an. Die Fahrgäste, darunter zahlreiche Europaabgeordnete, wurden in der „Hauptstadt Europas“ mit Blaskapelle und rotem Teppich empfangen.

Wer mit dem Zug statt mit dem Flugzeug nach Brüssel reist, muss deutlich mehr Reisezeit in Kauf nehmen - 14 Stunden war der Nightjet unterwegs. Am Luftweg bewältigt man diese Strecke unter zwei Stunden. Dafür verursachen die Zugpassagiere nur ein Zehntel CO2 im Vergleich zu fliegenden Reisenden: Während ein Flug pro Kopf mit mehr als 400 Kilogramm CO2 zu Buche schlägt, sind es auf der Schiene nur 40 kg CO2, rechneten die ÖBB vor.

Viele heimische Politiker bei Premierenfahrt dabei
Es handelte sich um den ersten Nachtzug seit dem Jahr 2003, der von Wien in Brüssel ankam. Zwei Mal pro Woche wird die neue Direktverbindung nun angeboten. Die Premiere ließen sich auch viele Politiker nicht entgehen: Mit an Bord waren von der ÖVP Othmar Karas, Simone Schmiedtbauer, Lukas Mandl, Barbara Thaler und Angelika Winzig. Bei den Grünen nutzten Monika Vana, Sarah Wiener und Tom Waitz den Nachtzug. Von den Sozialdemokraten fuhren SPÖ-EU-Delegationsleiter Andreas Schieder und seine Parteikollegen Günther Sidl und Hannes Heide mit, von der FPÖ reiste der Abgeordnete Roman Haider mit.

Der Reisekomfort wurde gelobt, allerdings gebe es noch Verbesserungspotential, wie beispielsweise bei der Kompatibilität der nationalen Eisenbahnsysteme. „Wir haben in Aachen eine Verzögerung von 30 Minuten gehabt, weil wir die Lok wechseln mussten“, berichtete Thaler, die stellvertretende Verkehrssprecherin der Europäischen Volkspartei.

Kritik: Schienenverkehr braucht Vereinheitlichung innerhalb der EU
Die genutzte Lok sei in Belgien nicht zugelassen gewesen, eine Vereinheitlichung des Schienennetzes und der geltenden Fortschriften könne die Bahn „noch schneller und wettbewerbsfähiger machen“, meinte Thaler. Dafür blieb bei dem unfreiwilligem Zwischenstopp Zeit für ein Interview - wie der Leiter des ÖBB-Presseteams, Robert Lechner, auf Twitter mitteilte. Der Zug kam dennoch pünklich in Brüssel an.

Auch die Fahrzeiten wurden bemängelt: „Aus Sicht einer Europaabgeordneten würde ich es sehr begrüßen, wenn der Nachtzug täglich fahren würde und in Brüssel am Morgen mindestens eine Stunde früher ankäme“, meinte etwa die grüne EU-Delegationsleiterin Monika Vana.

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