„Debatte scheinheilig“

Herr fordert 1700 € für Rekruten und Zivildiener

Politik
20.01.2020 10:28

SPÖ-Nationalratsabgeordnete Julia Herr hat in einer Aussendung der Sozialistischen Jugend Österreich am Montag die aktuelle Debatte um die von der Regierung geplante Teiltauglichkeit für Rekruten als „scheinheilige Ablenkung“ bezeichnet. Die Entlohnung für Grund- und Zivildiener sei nur ein „mickriges Taschengeld“ und müsse auf mindestens 1700 Euro erhöht werden. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) solle sich „lieber überlegen“, warum der Wehrdienst so unbeliebt sei.

Die Ankündigung von Tanner, so rasch wie möglich eine Teiltauglichkeit für junge Rekruten einzuführen, lenke laut Herr vom eigentlichen Missstand ab: „Junge Männer werden zu diesen Diensten eingeteilt, ob sie wollen oder nicht.“ 

„Arbeit gehört gerecht bezahlt“
Derzeit erhalten Grundwehrdiener 321 Euro pro Monat sowie eine kostenlose Unterbringung in der Kaserne und Verpflegung. Zivildiener bekommen eine Grundvergütung in der Höhe von 339 Euro.

„Grundwehr- und Zivildienst sind Arbeit und gehören gerecht bezahlt. Die Entlohnung, die junge Menschen hier bisher bekommen, wäre in jeder anderen Tätigkeit ein Skandal“, sagte Herr. So wie jede Vollzeitarbeit solle der Wehr- oder Zivildienst "mit mindestens 1700 Euro pro Monat" entlohnt werden.

Herr: Auch Zivildienst soll sechs Monate dauern
Beim Zivildienst wünscht sich Herr eine Angleichung: „Es ist nicht einzusehen, warum jungen Männern drei Monate ihrer Lebenszeit zusätzlich gestohlen werden, nur weil sie nicht mit einer Waffe schießen und an Kriegsübungen teilnehmen wollen.“ Wer seinen Zivildienst in einer sozialen Einrichtung verübe, dürfe nicht bestraft werden. Der Zivildienst sollte genauso wie der Grundwehrdienst sechs Monate dauern.

Zuletzt hatte auch NEOS-Verteidigungssprecher Douglas Hoyos das Regierungsvorhaben zur Teiltauglichkeit als Scheindebatte kritisiert, die von den eigentlichen Problemen ablenke. 

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