Apitherapie

Bienenstiche im Kampf gegen Alterszeichen

Salzburg
19.01.2020 10:15

Mit Honig, Pollen und Bienengift zum makellosen Teint: Die Apitherapie, also die medizinische Verwendung von Bienenprodukten, wird zur Heilung von Krankheiten sowie in der Kosmetikbranche eingesetzt. Diese Methode erfreut sich immer größerer Beliebtheit, aufpassen heißt es aber besonders für Allergiker. Bei einer Tagung in St. Johann im Pongau informierten Praktiker über spezielle Behandlungen.

Imkerin Ulrike Gloger massiert Probandin Irene mit Honig und trägt eine Mischung aus Pollen und Joghurt auf ihr Gesicht auf. Hunderte Augenpaare folgten der Bienenexpertin am Samstag bei der Tagung in St. Johann im Pongau. „Helfen diese Produkte auch bei Sonnenallergie?“,„Wie sieht es bei Narben oder offenen Wunden aus?“, prasselt eine Frage nach der anderen auf Gloger ein.

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Die Einsatzgebiete von Bienenprodukten sind wirklich vielfältig. In der Kosmetik helfen sie zum Beispiel gegen Akne und Unreinheiten. Bienengift eignet sich besonders gut bei Falten.

Anton Reitinger, Präsident des Apitherapieverbandes

Gift soll Abwehrreaktion des Körpers hervorrufen
Bei der Apitherapie soll das Gift der Tierchen eine Abwehrreaktion im Körper auslösen. Kleine Mengen des Giftstoffes werden an verschiedene Stellen unter die Haut injiziert. Das passiert entweder mit einer Spritze oder sogar durch den Bienenstachel. „Der Stich ruft beim Menschen eine Entzündung und anschließend eine Schwellung hervor“, weiß Gloger. Auf diese Weise könnten Falten geglättet werden. Geduld sei aber wichtig, da die Substanzen erst nach etwa vier Wochen wirken.

Bei Prävention von Krankheit angewandt
Auch bei Prävention und Behandlung von Krankheiten werden die Bienenstoffe eingesetzt. „Ich wende gern Propolis-Tropfen bei meinem Kind an, wenn es Erkältungssymptome zeigt“, berichtet Martina Dierneder. Propolis bezeichnet eine Art Harz, welches die Bienen herstellen. Martina Dierneder betreibt mit ihrem Mann eine Imkerei in Oberösterreich. Auf der Tagung in St. Johann hat besonders der Bienenluftinhalator ihr Interesse geweckt. „Dabei wird quasi die Situation in einem Bienenstock nachgestellt: Durch die Verarbeitung von Nektar und Pollen entstehen Dämpfe mit gesundem Aroma“, erklärt Jürgen Schmiedgen, der solche Inhalationssysteme in Deutschland produziert. 

Aufpassen heißt es für Allergiker! Unter Umständen können Bienenstiche lebensgefährlich sein. Nur durch einen einzigen Stich lösen sie bei Allergikern starke Schwellungen oder gar einen Herz- oder Kreislaufstillstand aus.

„Muss vorher mit Arzt abgeklärt werden“
„Die medizinische Anwendung muss zuerst mit einem Arzt abgeklärt werden“, rät auch Reitinger. Kritik an der Apitherapie kommt teilweise aus den wissenschaftlichen Reihen. Der Vorwurf: Zu wenig fundierte Beweise für die Wirkung.

Stephanie Angerer
Stephanie Angerer
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