Tennengauer Bäuerinnen

Landwirtschaft wird zunehmend weiblicher

Salzburg
19.01.2020 07:05
Auch die Landwirtschaft wird zunehmend weiblicher: 46 Prozent der österreichischen Höfe werden schon von Frauen geführt. Gerade im Nebenerwerb ist es oft ein partnerschaftliches Miteinander. Vier Tennengauer Bäuerinnen erzählen über Herausforderungen und Alltag. Ihr Horizont geht längst über Haus & Hof hinaus.

„Ich schaue total motiviert in meine Zukunft“, ist Martina Neureiter zufrieden. Sie sei „angehende Jungbäuerin“, lacht sie. Daheim in Hallein-Burgfried will sie den Bio-Hof übernehmen. Viele kennen ihr Gespür für Tiere auch vom Job auf Gut Aiderbichl.

Bernadette Klappacher ist als Ortsbäuerin in Oberalm fest verankert. 12 bis 15 Milchkühe mit Nachzucht sind beim Kirchmaier-Bauern zu betreuen. Was sie in ihrer Arbeit bestätigt, ist ein Trend bei den Konsumenten: „Der Umgang wird wieder viel bewusster. Die Leute wollen eine gute Qualität aus der Region!“

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Ich bin angehende Jungbäuerin in Hallein und schaue motiviert in meine Zukunft. Es ist eine wunderschöne Aufgabe.

Martina Neureiter aus Hallein

Bäuerinnen sind an Schulen aktiv


Die Bäuerinnen sind auch an Schulen bei Projekten aktiv, um schon früh Bewusstsein zu schaffen. Erste Ideen, ein eigenes Schulfach für Konsumverhalten einzuführen, finden sie gut.

Enttäuscht von der Politik sind sie nicht: „Die Rahmenbedingungen passen“, meint Katharina Seywald, Ortsbäuerin in Hallein. Hervorheben will sie zum Beispiel, dass Investitionen bis 75.000 Euro in Salzburg recht unbürokratisch gefördert werden. Das helfe vor allem kleineren Bauern.

Sinkende Einnahmen – der Milchpreis fordert laufend – machen auch Erfindergeist notwendig: Gerade die Bäuerinnen überlegen sich oft neue Wege. Direktvermarktung, Urlaub am Bauernhof, Holz: Es gibt viele Standbeine. Motto: „Mut zu uns selbst!“

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Mein Wunsch an die Politik ist es, dass praktizierende Leute miteinbezogen werden und nicht nur von Schreibtischen aus entschieden wird.

Claudia Entleitner, Landesbäuerin

„Das Schöne ist, dass wir unseren Arbeitsplatz zu Hause haben“, meint Katharina Seywald. „Es ist die Vielfältigkeit“, kann Landesbäuerin Claudia Entleitner das nur bestätigen. Bäuerinnen gestalten den ländlichen Raum mit, pflegen den Boden, passen Mäh-Rhythmen an: „Wir leben den Naturschutz“, meint Seywald.

Auch grüne Bauern treten bei Wahl an


Vor der Landwirtschaftskammerwahl Mitte Februar gehen die antretenden Listen jetzt verstärkt in den Wahlkampf. Die Blauen feierten nach dem Bauernbund ihren Auftakt. Fest steht jetzt, dass auch die Grünen Bauern antreten. Sechs Kandidaten stehen auf der Liste, wer Spitzenkandidat wird, entscheidet sich erst.

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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