Opernredoute-Premiere

Maria Happel und ihr „Rendezvous mit Graz“

Steiermark
18.01.2020 09:00

Maria Happel ist nicht nur als Burgtheater-Star den meisten Österreichern bekannt. Dank ihrer Fernsehrolle in „Dennstein & Schwarz“ - gedreht vor allem im Ausseerland -, gilt sie auch als TV-Wahlsteirerin. Am 25. Jänner wird sie als erste Frau bei der Grazer Opernredoute die Rolle der Conférencieuse übernehmen. Mit der „Steirerkrone“ hat sie über diese Herausforderung gesprochen.

„Krone“: Frau Happel, Sie werden die erste Conférencieuse der Grazer Opernredoute nach vielen männlichen Vorgängern sein. Wie kam es dazu?
Maria Happel: Das dürfte mit der Aufführung von Bernsteins „Candide“ 2018 an der Grazer Oper zusammenhängen, wo ich die Erzählerin mit diesen köstlichen Loriot-Geschichten spielte. Ich glaube, dass Intendantin Nora Schmid das und auch mich mochte und so auf die Idee kam, mich zu fragen. Und wie man sieht, habe ich gerne zugestimmt!

Das Ballmotto lautet „Walzerglück und Ballkunst“. Was ist für Sie Ballkunst?
Bei uns wurde Ballkunst in einem anderen Zusammenhang gepflegt, denn ich komme aus einer Handballer-Familie - nicht alle sind so klein gewachsen wie ich (lacht)! Im Ernst: Ich finde es wichtig zu wissen, dass Glück nichts Selbstverständliches ist. Man sollte sich bewusst machen, dass es ein Glück ist, morgens zu erwachen und gesund zu sein. Einen Ball unter das Motto „Heute sind wir glücklich, sonst bleibt alles draußen - das Glück hat hier ein Zuhause“ zu stellen, das finde ich ganz ganz toll.

Wird es für Sie an diesem Arbeitsabend überhaupt Ballspaß geben?
Das hoffe ich doch sehr! Es wird ja auch irgendwann ein Ende abzusehen sein, bis zwei Uhr werde ich sicherlich unterwegs sein. Vom Morgen dieses Ausnahmetages an geht alles auf den Abend zu: Die Opernredoute stelle ich mir wie ein tolles Rendezvous vor, bei dem man sehr aufgeregt ist - aber auf sehr positive Weise aufgeregt.

Was ist für Sie das Herausfordernde an dieser Arbeit?
Das Konzept ist noch unter Verschluss. Aber natürlich nimmt man als Conférencieuse quasi die Rolle einer Gastgeberin an, die sich für den reibungslosen Ablauf des Balls zur Verfügung stellt. Sie unterhält die Gäste und führt sie auch ein bisschen zusammen. Ich selber werde daran sicher ein großes Vergnügen haben.

Werden Sie auch singen?
Ja, ich werde sicher auch singen!

Wie lernen Sie vorab die steirischen Promis kennen?
Das funktioniert wie ein Memory-Spiel: Ich decke Karten auf und versuche so, mir alle einzuprägen. Den einen oder anderen kennt man aber ohnehin.

Wie gut kennen Sie Graz, wie gut kennt Graz Sie?
Ich kenne Graz relativ gut, weil ich hier vor 20 Jahren das Piaf-Stück inszeniert und gespielt habe, das der damalige Intendant Fontheim nach Graz geholt hatte. Damals habe ich das Flair der Stadt, das italienisch angehaucht ist, schätzen und lieben gelernt und habe es seither immer genossen.

Worin sehen Sie als erste Conférencieuse den Unterschied zu der Arbeit eines Mannes?
Ich glaube, dass es keinen gibt und dass wir endlich mit diesem Unterschiedsdenken aufhören sollten! Es geht doch darum, durch einen Abend zu führen - ob das männlich, weiblich oder transgender ist, ist doch völlig egal.

Interview: Peter Bernthaler

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