Studie zeigt:

Herdenschutz teuer und zum Teil nicht umsetzbar

Tierecke News
17.01.2020 12:57

Im Vorjahr polarisierte die Debatte um Herdenschutz - denn 18 Tiere fielen 2019 nachweislich Bär und Wolf zum Opfer, in 40 fraglichen Fällen zahlte das Land ebenfalls Entschädigung - insgesamt rund 14.000 Euro. Wie eine vom Land in Auftrag gegebene Studie nun zeigt, ist Herdenschutz nicht überall möglich. LHStv. Josef Geisler sagt: „Es wird zu Entnahmen kommen müssen.“

Wolf und Bär haben in der EU Schutzstatus und dürfen nur in speziellen Fällen abgeschossen werden. Um festzustellen, wie Herdenschutz in Tirol funktionieren kann, hat das Land gemeinsam mit der landwirtschaftlichen Beratungszentrale „Agridea“ aus der Schweiz vier Almen und eine Vorweide untersucht.

Schutz teils unmöglich
Mit gemischten Ergebnissen: Auf der Hühnerspielalm in Osttirol etwa gibt es bereits eine ausbaufähige Einzäunung. Laut Experten könnten Lamas oder Hunde die Herde bewachen. Fazit: Herdenschutz möglich. Auf den kargen Hängen der Umhausener Schafalm im Ötztal dagegen gibt es 20 Auftreiber, die unabhängig voneinander wirtschaften, Nachtpferche können kaum errichtet werden – Herdenschutz ist nach Meinung der Experten nicht möglich.

Nach den Ergebnissen der Studie sind die Maßnahmen auf den Tiroler Almen nur bedingt umsetzbar und vielfach mit hohen Kosten verbunden - pro Schaf müssten, je nach Voraussetzungen und Maßnahmen, elf bis 80 Euro investiert werden. Eine Grundvoraussetzung ist gezielte Weideführung. „Bewirtschaftern von Schafalmen, die sich dafür interessieren, bieten wir Almbegehungen mit unseren Experten an“, erläutert Geisler. Dabei wird auch vor Ort die Machbarkeit von Herdenschutz überprüft.

Wolfstatus überdenken
Zudem sollen die Maßnahmen an ein bis zwei Almgebieten in einem Pilotprojekt mit Unterstützung des Landes erprobt werden. Geisler stellt jedoch den Schutzstatus des Wolfes in Frage: „Herdenschutz ist nicht überall möglich, es werden Entnahmen nötig sein.“ Der Wolf sei nicht mehr vom Aussterben bedroht – die EU müsse sich daran anpassen.

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(Bild: kmm)



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