Causa Notschlafstelle

Politische Diskussion nach brutaler Prügelattacke

Tirol
17.01.2020 12:30

Ein Klient der Mentlvilla Innsbruck, Notschlafstelle bzw. Tageszentrum, hat - wie berichtet - einem Tiroler einen Faustschlag ins Gesicht verpasst. Eine Attacke, die weiterhin für politische Diskussionen sorgt. Die FPÖ fordert eine temporäre Schließung, die ÖVP nimmt die Sozialeinrichtung in Schutz und Gerechtes Innsbruck übt massive Kritik an der Stadtregierung.

„Unglaublich, untragbar, unzumutbar!“ Mit diesen Worten reagiert FPÖ-Stadträtin Andrea Dengg auf die Gewaltattacke beim Komfüdro - Kommunikationszentrum für Drogenabhängige der Caritas in der Mentlgasse. „Ich fordere eine sofortige temporäre Schließung der Einrichtung, bis eine Lösung zwecks Ausweichquartier gefunden wird.“ Außerdem sollte BM Georg Willi einen 24-Stunden-Einsatz der MÜG rund um das Kommunikationszentrum veranlassen.

„Intensive Bestreifung wurde veranlasst“
Den Konter gab es von ÖVP-Vizebürgermeister Franz X. Gruber: „Aufgrund der aktuellen Vorkommnisse wurde eine intensive Bestreifung durch die Mobile Überwachungsgruppe natürlich schon längst veranlasst. Sie überwacht auch die konsequente Einhaltung des Alk-Verbotes, denn auch Drogenkranke müssen sich an Regeln halten“, sagt ÖVP-Vizebürgermeister Franz X. Gruber.

„Wir benötigen eine zweite Einrichtung“
Doch das Tageszentrum plötzlich zu sperren sei vollkommen unverantwortlich und würde das Problem nicht lösen, sondern nur noch verschärfen. „Die unbetreuten Drogenkranken würden dann nur in andere Stadtteile ausweichen. Wegen der hohen Anzahl der Klienten vor Ort benötigen wir eine zweite Einrichtung“, erklärt Gruber.

„Das ist völlig inakzeptabel“
Von einer „politischen und menschlichen Bankrotterklärung der Innsbrucker Stadtregierung“ spricht hingegen GR Gerhard Depaoli. „Es ist völlig inakzeptabel, dass die Regierungsmitglieder schweigend und tatenlos zusehen, wie Anrainer des Tageszentrums von Drogenabhängigen vor der eigenen Haustüre verprügelt werden. Oberste Priorität muss jetzt die Wiederherstellung der Sicherheit sein“, erklärt Depaoli. Das Tageszentrum müsse rasch in Container am West- bzw. Frachtenbahnhof verlegt werden. 

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