Wer wird künftig die Pflegearbeit leisten? Eine positive Veränderung der Situation ist möglich, das beweist die Schweiz.
75.000 zusätzliche Pflegestellen werden bis 2030 benötigt. Wie aber kann man die Jugend motivieren, so einen Beruf zu ergreifen? Bereits vor über einem Jahrzehnt setzte die Schweiz Maßnahmen, die eine nachhaltige Stabilisierung der Personalsituation in der Pflege bewirkten. Die Eidgenossen reformierten ihr Schulungssystem, und plötzlich stand die Ausbildung im Pflegebereich an zweiter Stelle der beliebtesten Lehrberufe.
Zwei neue Berufe entstanden. Die dafür notwendigen Qualifikationen können in einer dualen Ausbildung nach dem Abschluss der Schulpflicht erworben werden: Assistent/in Gesundheit und Soziales, Fachfrau/mann für Gesundheit.
„Das gegenwärtige österreichische Ausbildungssystem ist nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems“, erklärte Hilfswerk-Geschäftsführerin Elisabeth Anselm bei einer Pressekonferenz in Wien. Das Problem liege insbesondere in der langen Wartezeit zwischen dem Abschluss der Pflichtschule (9. Schulstufe / 15 Jahre) und dem Beginn der Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege mit 17 Jahren, wodurch eine „Lücke“ entsteht, in der laut Hilfswerk jedes Jahr eine Vielzahl interessierter junger Menschen verloren geht, weil sie verständlicher Weise nicht zuwarten möchten.
Karin Rohrer, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.