„Demütigende“ Aktion

Airline nötigt Passagierin zu Schwangerschaftstest

Ausland
16.01.2020 08:00

Für ein ungewöhnliches und „demütigendes“ Vorgehen hat sich kürzlich eine Airline bei einer Passagierin entschuldigen müssen. Die Mitarbeiter der Fluglinie hatten im November in Hongkong von einer japanischen Reisenden, die ihre Eltern auf der US-Insel Saipan im Pazifik besuchen wollte, einen Schwangerschaftstest verlangt. Der Grund dafür: der Boom, dass immer mehr asiatische Frauen ihre Kinder auf US-Territorium zur Welt bringen wollen, weil sie nach geltendem Recht dann US-Bürger sind.

Wie das „Wall Street Journal“ vor wenigen Tagen berichtete, verlangte die Fluglinie Hong Kong Express Airways von der Japanerin Midori Nishida den Nachweis, dass sie zu dem Zeitpunkt nicht schwanger war. Ansonsten sei ihr nicht erlaubt, an Bord zu gehen. Ein Mitarbeiter der Airline begleitete die 25-Jährige demnach zu der „demütigenden“ Aktion auf eine öffentliche Toilette. Erst als der Schwangerschaftstest ein negatives Ergebnis zeigte, sei sie an Bord gelassen worden. Nachdem die Zeitung bei der Fluglinie angefragt habe, habe man sich bei Nishida entschuldigt und angekündigt, das Vorgehen zu evaluieren.

Saipan als Tourismusziel für Schwangere
Laut der Airline hatte man den Vorgang „aus Sorge der Behörden von Saipan“ eingeführt. Auf diese Weise habe man sicherstellen wollen, dass Schwangere die Einwanderungsgesetze der USA „nicht untergraben“. Denn wenn ein Baby auf US-Territorium zur Welt kommt, ist es automatisch US-amerikanischer Staatsbürger. Saipan habe sich, weil es von Chinesen ohne Visum besucht werden kann, zu einer Art Baby-Tourismusziel entwickelt.

Mehr Geburten von Touristen als von Einheimischen
Wie der „Independent“ berichtete, seien auf der Insel 2018 schon mehr ausländische als heimische Babys zur Welt gekommen. Von 715 in den Jahren 2015 und 2016 auf Saipan geborenen Kindern seien 95 Prozent chinesischstämmig gewesen. Illegal sei es dem Bericht zufolge übrigens nicht, zur Geburt seines Kindes in die USA zu reisen, solange man den Grund der Reise wahrheitsgemäß angebe und alle Kosten tragen könne. Diese können sich inklusive Vor- und Nachsorgeuntersuchungen auf bis zu 30.000 Dollar belaufen - sofern keine Komplikationen auftreten.

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