Streit um Beschneiung

Kampf um Reuttener Seilbahnen in heißer Phase

Tirol
16.01.2020 09:00

Nachdem die Gemeinde Höfen im Vorwinter die Kollaudierung der Beschneiungsanlage verweigerte, sollte ein „runder Tisch“ diese Saison retten. Die erfolgreiche Beschwerde gegen den Bescheid schien aber das plötzliche Aus des Skibetriebes zu bedeuten. Jetzt gibt´s wieder Hoffnung.

Der Namensbruder des Kitzbüheler Hahnenkammes, der Hahnenkamm in Höfen bei Reutte, erfuhr in den letzten Wochen eine Berg- und Talfahrt mit einem für viele schockierenden Ende: der Schließung. Vor dieser Wintersaison sollte auf dem Außerferner Hahnenkamm die adaptierte Beschneiungsanlage kollaudiert, sprich weiter bewilligt werden.

„Der runde Tisch sicherte leider nur den Weihnachtsfrieden“
Die Grundbesitzer, Gemeinde und Gemeindegutsagrargemeinschaft Höfen, waren allerdings dagegen. Als Hintergrund ist ein Dienstbarkeitsstreit zwischen Gemeinde und dem Skigebietsbetreiber Peter Gerber zu sehen.„Der runde Tisch sicherte leider nur den Weihnachtsfrieden“, kommentierte der involvierte WK-Bezirksstellenleiter Wolfgang Winkler.

Gemeint ist eine Gesprächsrunde der Kontrahenten mit anderen Entscheidungsträgern in der BH Reutte unmittelbar vor der Saison. Hier konnte man sich einigen, dass die Beschneiung und somit der Betrieb für diese Saison gesichert sei. Somit erteilte das Amt der Tiroler Landesregierung die wasser- und naturschutzrechtliche Bewilligung per Bescheid.

Plötzliche Untersagung
Am letzten Tag der Frist (7.1.) brachten die Grundbesitzer Beschwerde dagegen ein und bekamen recht: Der Betrieb der Beschneiungsanlage habe zu unterbleiben. „Wir mussten diesen Schritt gehen, weil eine Kollaudierung nicht befristet erteilt werden kann“, erläuterte Rechtsanwalt Christian Pichler der „Krone“. Daraufhin wurde in der Gesellschafterversammlung der Bergbahnen am Dienstag das sofortige Aus des Winterbetriebes beschlossen, 30 Mitarbeiter sollten gekündigt werden.

„Retten, was zu retten ist“
„Wir kämpfen bis zuletzt und wollen retten, was zu retten ist. Es geht nämlich nicht nur um die Seilbahnmitarbeiter, sondern auch um die Hütten, Skischulen und alles, was dranhängt “, betonte Winkler am Mittwochabend vor der entscheidenden Sitzung aller Beteiligten die Wichtigkeit für den gesamten Talkessel.

Die fünfstündige Unterredung am Nachmittag hatte nämlich kein Ergebnis gebracht. Doch nach dem Motto Abendstund´ hat Gold im Mund gibt es wieder Hoffnung: „Die Gesprächsrunde war wirklich konstruktiv“, so Winkler kurz nach 21 Uhr, „beide Parteien sind gewillt, das Problem so bald als möglich zu lösen.“ Man werde versuchen, alles aufzuarbeiten und in den nächsten Tagen eine nachhaltige Lösung auf den Weg zu bringen.

Auch die mittlerweile zwei Jahre andauernde Dienstbarkeitsstreitigkeit soll in die Gesamtlösung involviert werden. Laut Winkler könnte auf den Reuttener Hahnenkamm schon in den nächsten Tagen wieder Kunstschnee von oben rieseln. Dann könnte man mit dem Kitzbüheler Hahnenkamm nächste Woche mitfeiern.

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