Prozess in Graz

Vater erstickte: „Es ist kein Mord passiert!“

Steiermark
14.01.2020 16:23

Er soll in Voitsberg seinen dementen, völlig abgemagerten Vater erstickt haben, das ergab die Obduktion. Um das zu vertuschen, hätte ihn der Sohn (55) verbrennen lassen wollen. Doch die Stiefschwester schlug Alarm. Der Prozess startete am Dienstag in Graz. Angebliches Motiv: Habgier.

Weil während der ersten Verhandlung im Herbst eine Richterin erkrankte, musste der Prozess jetzt neu gestartet werden. Geändert hat sich laut Anklage nichts: „Er hat seinen Vater vorsätzlich und kaltblütig ermordet“, betont Staatsanwältin Nora Lackner.

„Lasse mir keinen Mord anhängen“
„Das ist eine öffentliche Hinrichtung. Ihr könnt mich gleich erschießen“, lamentierte der Deutsche. „Die Anklage ist gefälscht. Der Richter verdreht die Gesetze. Aber ich lasse mir keinen Mord anhängen, der nie stattgefunden hat.“

"Papa, ich habe dich geliebt“
“Was ist denn am Tattag geschehen?“, fragt der vorsitzende Richter, Gerhard Leitgeb, der immer wieder versucht, die angespannte Situation zu beruhigen.

Der Vater habe plötzlich schwerfällig geatmet. “Ich habe noch nie jemanden sterben sehen. Ich war entsetzt“, weint der 55-Jährige theatralisch und flüstert dann: “Papa, ich habe dich geliebt. Ich konnte nichts machen.“

Einweisung beantragt
„Und warum haben Sie ihn nicht wiederbelebt?“, interessiert den Beisitzer Florian Farmer. „Gott entscheidet den Tag des Todes“, so der Angeklagte. Dass er schon am nächsten Tag an das Erbe wollte, sei nicht relevant, erklärte er auf Nachfrage der Anklägerin, die eine Einweisung beantragte.

Ein Urteil wird Ende der Woche erwartet.

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