Forscher überzeugt:

Haiähnlicher Schwertstör im Jangtse ausgestorben

Wissenschaft
13.01.2020 14:30

Der Schwertstör, der im chinesischen Jangtse-Fluss lebte, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgestorben. Vermutlich sei die Art schon zwischen 2005 und 2010 für immer von der Erde verschwunden, berichten Forscher im Fachmagazin „Science of the Total Environment“. Zuletzt war im Jahr 2003 ein lebendes Exemplar des haiähnlichen Fisches gesehen worden.

Bei einer Suchaktion in den Jahren 2017 und 2018 wurde kein einziges Exemplar der einst weitverbreiteten, einem Hai ähnelnden großen Fischart entdeckt. Die Forscher hatten im gesamten Jangtse-Becken aufwendig nach dem Schwertstör gesucht - und keinen einzigen gefunden. Auch in Datenbanken und anderen Literaturquellen entdeckten sie keine Hinweise aus jüngerer Zeit auf Sichtungen der Tiere.

Im Jangtsee leben mehr als 400 Fischarten
Mit mehr als 6300 Kilometern Länge ist der Jangtse der drittlängste Fluss der Welt. Von den geschätzt mehr als 400 dort lebenden Fischarten kommt knapp die Hälfte nur dort vor. Auch zahlreiche andere Arten wie etwa der Chinesische Flussdelfin sind dort endemisch - und in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

Stör-Art wurde bis zu sieben Meter lang
Der Schwertstör, der eine durchschnittliche Länge von drei Metern erreicht, aber bis zu sieben Meter groß werden konnte, war bis vor wenigen Jahrzehnten im Jangtse und dessen Zuflüssen verbreitet. Noch in den 1970er-Jahren wurden den Angaben zufolge jährlich 25 Tonnen Schwertstör an Land gezogen.

Überfischung und Talsperre besiegelten Aus
Dann ging es mit der Population bergab, wie die Forscher um Hui Zhang von der Chinese Academy of Fishery Sciences in Wuhan schreiben. Die wesentlichen Gründe waren demnach Überfischung und der Bau der Gezhouba-Talsperre, die die Wanderrouten des Fisches zu seinen Laichgründen blockierte.

Kommerzielle Fang war seit 1983 verboten
Die Forscher vermuten, dass die Tierart bereits seit 1993 ihr Überleben nicht mehr aus eigener Kraft sichern konnte. Maßnahmen zu ihrer Rettung hätten bestenfalls schon vor diesem Jahr beginnen müssen. Das sei aber nicht geschehen. Lediglich der kommerzielle Fang war seit 1983 verboten.

Da es keine Exemplare des Schwertstörs in Gefangenschaft gibt und auch keine Gewebeproben aufbewahrt wurden, gebe es kaum Hoffnung, die Art mit wissenschaftlicher Hilfe in Zukunft auferstehen zu lassen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Science of the Total Environment“.

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