Geschäft mit dem Hund:

Der harte Kampf um den Futternapf

Salzburg
12.01.2020 13:00
Glutenfreie Würstel? Hundehotel mit Pool? Oder gar Tierbestattungen? Der Kampf um die 25.813 Salzburger Hunde und ihre Herrchen lässt auch heimische Firmen kreativ werden. „Der Hund hat heute einen ganz neuen Platz in der Gesellschaft“, sagt Wirtschaftspsychologe Rainer Buchner. Die „Krone“ hat sich umgesehen

Die „Select Plus Delikatessrollen“ für Hunde wirken wie Feinkost aus einer gediegenen Fleischerei: Schnörkelige blaue Schrift auf weißem Grund ziert die glutenfreien Würstel aus Straußenfleisch und Süßkartoffel für 7,49 Euro. „Der Trend entwickelt sich hin zu getreide- und glutenfreier Tiernahrung“, sagt Yasmin Behrendt vom Salzburger Tiernahrungshersteller Perro, der 13 Geschäfte zählt.

Längst nicht der einzige Trend, den die Salzburger Firmen im starken Konkurrenzkampf folgen. Das Geschäft rund um die 25.813 Salzburger Hunde und ihre Besitzer boomt– 66,80 Euro pro Monat werden im Schnitt für Haustiere ausgegeben, meldet die Statistik Austria. Tendenz steigend.

Der Hund hat eine neue Rolle in der Gesellschaft
Warum? „Der gesellschaftliche Wandel führt zur Vereinzelung. Der Mensch ist aber ein soziales Wesen, der Liebesbeziehungen braucht“, sagt der Salzburger Wirtschaftspsychologe Rainer Buchner. Heißt: „Der Hund ist eine Projektionsfläche, die auch Liebe zurück gibt.“ Deshalb sitze die Geldtasche locker. Auch wenn das Herrchen im Urlaub ist: Im „Schnauzerl Hotel“ in Neumarkt werden beispielsweise Hunde nicht abgegeben, sie checken ein.

Hundehotels werden immer gefragter
30 Euro kostet die Vollpension pro Tag. Animationsprogramm und Pool inklusive. „Man merkt, dass es mehr wird, im Sommer platzen wir aus allen Nähten“, so Chefin Linda Pieper, die seit 1998 Platz für bis zu 35 Hunde anbietet. 150 neue „Kunden“ im Jahr zählt sie.

Hundetrainer Florian Günther, besser bekannt als Hundeflo, sieht nicht alle Trends positiv: „Man muss die Kirche im Dorf, und den Hund auch Hund sein lassen. Wichtig ist ein normaler Zugang. Oft wird der Vierbeiner in allen Bereichen vom Lehrling zum Geschäftsführer gemacht“, so Günther, der 30 Hundetrainer beschäftigt.

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