Sicherheitsmängel
200 Autobahntunnel in Italien sind gefährlich
Kaum Licht, bröckelnde Wände, Decken, von denen Wasser tropft: Rund 200 Autobahntunnel in Italien entsprechen Medienberichten zufolge nicht den Sicherheitsvorschriften. Die Mängel seien häufig sogar so schlimm, dass die Tunnel zur Gefahr für die Autofahrer würden, schrieben Zeitungen am Freitag. Sie beriefen sich auf ein Dokument des Verkehrsministeriums in Rom.
Das Papier sei im vergangenen November an Feuerwehren und andere zuständige Stellen verschickt worden. Danach besteht in den über 500 Meter langen Tunneln erhöhte Unfallgefahr, die Sicherheitssysteme sowie Fluchtwege seien mangelhaft. Die Bauten entsprächen nicht den Mindestanforderungen der Europäischen Union.
Dokument kam nur durch Zufall ans Licht
Der Alarmbrief kam durch Ermittlungen der Behörden zu einem Zwischenfall bei Genua ans Licht, wie es hieß. Ende Dezember war im Berte-Tunnel in Ligurien auf der A26 ein Deckenstück auf die Fahrbahn gekracht. Nur durch Glück kam niemand zu Schaden. Ende dieser Woche wurde ein Tunnel auf der A6 Turin-Savona vorübergehend gesperrt, weil etwas Ähnliches passiert war.
In einer Reaktion zu den Berichten erläuterte der Autobahnbetreiber Autostrade per l‘Italia, dass seit längerem Maßnahmen für mehr Sicherheit liefen. 105 Tunnel des Unternehmens sollen betroffen sein, für die restlichen sind andere Betreiber verantwortlich.
Zustand der Autobahnen heiß diskutiertes Thema
Der miserable Zustand der Autobahnen, die auf vielen Strecken mautpflichtig sind, ist ein heiß diskutiertes Thema im Land. Im August 2018 war die Morandi-Brücke in Genua eingestürzt (Bild oben), 43 Menschen starben bei dem Unglück. Dem Betreiber Autostrade per l‘Italia wird schlechte Wartung vorgeworfen.
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