Weitere Chalets

Der Pass Thurn wird zur Tourismus-Hochburg

Salzburg
11.01.2020 06:33
Die Debatte um Chalet-Anlagen kommt nicht zur Ruhe. Während das Land versucht, die Situation mit einem neuen Raumordnungsgesetz zu entschärfen, spitzt sich die Lage am Pass Thurn weiter zu. Zwischen zwei bestehende Anlagen wird eine weitere hineingequetscht. Währenddessen will die FPÖ die Notbremse ziehen.

Was einst der rettende Strohhalm einer wirtschaftlich schwachen Stadt war, artet heute in Bettenhochburgen aus. Nur hundert Meter vom umstrittenen „Six Senses“ Chaletdorf im Wasenmoos entfernt soll in Mittersill die nächste Anlage bestehend aus fünf Chalet-Gebäuden mit insgesamt 65 Apartments entstehen. Direkt neben der bereits bestehenden „Kitzbüheler Alpenlodge“ – so knapp, dass sich die beiden Anlagen, die zur selben Unternehmensgruppe gehören, sogar die Garage teilen werden. Die Widmung dafür sei allerdings schon mehrere Jahre alt, betont Mittersills Bürgermeister Wolfgang Viertler: „Es gibt dort unter Zustimmung der Landesregierung eine Widmung für vier Gebäude mit 20 Apartments. Ansonsten sind derzeit keine weiteren Projekte geplant. Wir stehen ohnehin auf der Bremse.“ Die Region rund um den Pass Thurn sei zudem schon immer für touristische Nutzung vorgesehen gewesen. Daran wolle die Gemeinde festhalten.

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Der Pass Thurn war schon immer für die touristische Nutzung vorgesehen. Die Widmungen sind teils 20 Jahre alt, bis zur Bebauung dauerte es.

Wolfgang Viertler, Bürgermeister der Stadt Mittersill

Plan von Tourismusort Hochmittersill
Kein Verständnis dafür hat die für Naturschutz zuständige SPÖ-Landtagsabgeordnete Karin Dollinger. Sie warnt schon lange vor den Eingriffen in die Natur durch die zunehmende Verbauung am Hang. „In der Region entsteht ein neuer Tourismusort Hochmittersill.“ Sie ist sich sicher, dass in Mittersill und Hollersbach 19 weitere Projekte in der Pipeline sind.

Freiheitliche wollen die Notbremse ziehen
Auch die FPÖ hat von den vielen Projekten genug. Die freiheitliche Pinzgauer Bezirksobfrau, Karin Berger, bekrittelt, das Land habe zu lange zugeschaut: „Für bereits genehmigte Projekte sind Eingriffe fast unmöglich. Wir werden dennoch prüfen lassen, inwieweit Baustopps noch möglich sind.“

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